Rezension

Fujiya & Miyagi

Artificial Sweeteners


Highlights: Rayleigh Scattering // Little Stabs At Happiness // Vagaries Of Fashion
Genre: Electro-Pop
Sounds Like: Hot Chip // WhoMadeWho // LCD Soundsystem

VÖ: 02.05.2014

„Artificial Sweeteners“ – künstliche Süßungsmittel also – ist der Titel des fünften Albums der britischen Band Fujiya & Miyagi. Und in der Tat haben die Jungs aus Brighton hier eine ganze Menge E-Stoffe untergemischt. Was Freunde einer gesunden Ernährungsweise schreiend davonlaufen lässt, ist jedoch hinsichtlich der Musik vielleicht noch nicht einmal das Schlechteste.

Und so steht das „e“ bei Fujiya & Miyagi für energisch, eklektisch und ganz besonders für elektronisch. „Artificial Sweeteners“ schließt somit an das Frühwerk der Band, die mittlerweile schon seit 14 Jahren zusammenarbeitet, an. Die Synthies stehen wieder im Vordergrund; der Live-Band-Ansatz, der noch beim Vorgänger-Album „Ventriloquizzing“ verfolgt wurde, wurde nun aufgegeben, um wieder zu einem klareren und prägnanteren Klangbild zurückzukehren. Der Pressetext spricht gar davon, dass die Band sich auf das zurückbesonnen habe, was sie überhaupt erst zu ihrem Dance-Sound gebracht habe, nämlich die Warehouse-Raves und Strandpartys, die sie in Brighton miterlebt haben, die frühen Warp-Releases und Carl Craig.

Beim Anhören im heimischen Wohnzimmer kann diese Rückbesinnung jedoch leider nicht wirklich überzeugen. Wo das wirklich tolle zweite Album „Transparent Things“ noch zum sofortigen Loszappeln animierte, will sich nun, fast acht Jahre später, dieses Gefühl leider nicht mehr so direkt einstellen. Das ist natürlich sehr schade, war es doch immer das größte Ziel der Band, „diese direkte, körperliche Reaktion bei den Zuhörern auszulösen“, wie Sänger und Gitarrist David Best (aka Miyagi) verlauten lässt. Eine kleine Hoffnung bleibt jedoch noch, und zwar ist es mehr als wahrscheinlich, dass die neuen Songs live eine viel stärkere Wirkung zeigen als auf Platte und Fujiya & Miyagi auch im Sommer 2014 noch ebenso hypnotische Shows abliefern wie schon in den vergangenen Jahren.

Christoph Herzog

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