Rezension

Frightened Rabbit

Pedestrian Verse


Highlights: The Woodpile // Backyard Skulls // Dead Now
Genre: Indie
Sounds Like: We Were Promised Jetpacks // The Twilight Sad // Okkervil River

VÖ: 15.02.2013

Drei Jahre ist es schon her, seit Frightened Rabbit aus Schottland mit “The Winter Of Mixed Drinks” den perfekten Soundtrack zu melancholisch-träumerischen Tagen in ihrer regnerischen Heimat vorgelegt haben. Da dieses Album sowie sein Vorgänger “Midnight Organ Fight” in der ganzen Zeit wenig bis gar keinen Charme verloren haben, sind die Erwartungen an das neue, vierte Album der Band nicht die geringsten. “Pedestrian Verse” nennt sich das gute Stück, und die fünf Schotten wissen zu überraschen. Und zwar auf gekonnte Art und Weise.

Das neue Werk nämlich unterscheidet sich im Klang im Rahmen des Frightened-Rabbit-Universums aus Scott Hutchisons sehnsüchtiger Stimme und dumpfen Gitarrenklängen doch relativ deutlich von den Vorgängern. Der Sound ist nicht mehr ein einziges gemütlich vor sich hin rauschendes Konglomerat aus Gitarren, Bass, Schlagzeug und dunklen Orgelsounds, sondern die Band geht viel pointierter zu Werke. Kein Wunder, ist dies nach den fast im Alleingang von Sänger Hutchison geschriebenen Vorgängeralben das erste richtige Bandalbum Frightened Rabbits. Jeder steuerte Ideen bei, und das hört man: Gitarren setzen Akzente, hin und wieder sogar verzerrt, unerwartete Wendungen treten auf, es gibt mehr Details zu bestaunen als früher.

Auch klingt “Pedestrian Verse” mitunter losgelöster als früher (“The Woodpile”), was einerseits an der neuen Sounddynamik, andererseits aber auch daran liegen mag, dass Hutchison die Texte dieses Mal größtenteils in Edinburgh und nicht auf dem rauen schottischen Land schrieb (vgl. unser Interview). Frightened Rabbit haben einen großen Schritt gemacht: Sie haben nicht den Fehler begangen, ein neues “The Winter Of Mixed Drinks” zu veröffentlichen, was auf Grund des Erfolgsschubs, den dieses Album brachte, einfach gewesen wäre. “Pedestrian Verse” bringt die fünf Schotten, nun wirklich eine Band, in neue, vielfältigere Gefilde, die aber immernoch nach Frightened Rabbit klingen. Und so wird wohl auch dieses Album in drei Jahren noch interessant sein.

Daniel Waldhuber

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