Wenn man beobachtete, was Mac DeMarco auf der Bühne so veranstaltet – slackerigen, alkoholisierten und verrauchten Klamauk, seine locker-fluffigen Alben verfolgend – drängte sich möglicherweise folgende Frage auf: Wie lange macht Mac das noch? Klar, die Musik ist großartig, aber in einer locker-lustigen Hipster-Attitüde bis Mitte 30 herumeiern, das wird irgendwann zwangsläufig peinlich, weil es irgendwann niemand mehr so richtig abkaufen kann. Für immer würde Mac nicht der Bart Simpson des surfigen Indierock bleiben können. Gerade „Salad Days“ war für sich und für den Moment ein spitzenmäßiges Album, angeführt vom Titeltrack – aber noch mal dasselbe machen, naja.

Und schwupps, hat Mac DeMarco die Frage einfach mit seiner nächsten Platte „This Old Dog“ beantwortet. Schon der Titel zeigt in eine ganz andere Richtung, der Entstehungsprozess noch mehr. Das Album war schon über ein Jahr fast fertig, fühlte sich aber so einfach noch nicht richtig an, DeMarco zögerte mit der Veröffentlichung, er war nach eigener Aussage sehr nachdenklich geworden. Während der Entstehung der Songs war er irgendwie gestresst und verunsichert. Vielleicht hat er selbst daran gezweifelt, wie es nun weitergeht. Doch zum Glück ist DeMarco nicht nur ein lockerer Sunnyboy und lustig, sondern auch ein richtig guter, intuitiver Musiker.

Die meisten der Songs hier sind auf irgendeiner Klampfe für 10$ geschrieben, viele der Aufnahmen Ersttakes. Die Instrumentierung ist spärlich, Drum-Machines, ein paar lockere Synthies, und fertig ist das Album. So klingt das Ganze leichtfüßig und locker aufgenommen und hat die gewohnte Aura Mac DeMarcos, aber die Songs an sich sind nachdenklicher, trauriger und bedachter als sonst. Das merkt man schon am Einstieg in die Platte, „My Old Man“ könnte musikalisch und thematisch vom Universum Mac DeMarcos bezogen auf die Vorgängerplatte „Salad Days“ nicht weiter entfernt sein. Ein weiteres Highlight ist das großartige „On The Level“. Diese Platte zeigt, dass Mac DeMarco wohl noch eine ganze Weile weitermachen wird – denn er ist auch einfach ein richtig guter Songwriter. „This Old Dog“ ist sein bislang längstes Album, aber auch sein im Gesamten schlüssigstes.

Daniel Waldhuber

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