Rezension

Trentemøller

Fixion


Highlights: River In Me
Genre: Wave // Electronica
Sounds Like: The Cure // Bauhaus // UNKLE // Depeche Mode

VÖ: 16.09.2016

„Fixion“, das ist das englische Wörtchen „Fiction“ mit dazugedachtem putzigem dänischen Akzent. Und damit beschreibt der Titel auch schon in etwa das, was sich Anders Trentemøller von Musik erwartet: „Ich liebe einfach die Idee, mit Musik eine imaginäre Welt zu errichten. Für mich ist Musik Fiktion. Sie ist nichts, was getrennt von der Realität existiert. Fiktion ist die irreale Realität. Beide gehören zusammen und sind eins.“

Und so bastelt Trentemøller nun schon seit Anfang des Jahrtausends munter an seiner musikalischen Erzählung. „Fixion“ ist dabei das vierte Studio-Album. Ganz im Stile der Vorgänger herrscht auch hier eine sphärische und getragene Stimmung vor – ganz im Gegensatz zu den früheren deutlich clubbigeren EPs und Singles des Dänen. Und wie bei den früheren Alben hat sich Trentemøller auch für „Fixion“ wieder stimmliche Unterstützung mit ins Boot geholt. Doch während beim gefeierten Vorgänger „Lost“ sieben verschiedene Künstler im Studio standen, beschränkt er sich nun auf drei Sängerinnen.

Von diesen steuert Jehnny Beth – ihres Zeichens Sängerin der britischen Noise-Rocker Savages – ganz klar den interessanten Input bei. Die Kollaboration „River In Me“ sticht deutlich aus den anderen Songs des Albums heraus. Neben Beth sind die Dänin Marie Fisker – Teil der Trentemøller-Liveband – und Lisbet Fritze vom Kopenhagener Damen-Trio Giana Factory auf „Fixion“ zu hören.

Leider lässt Trentemøller auf Albumlänge die Brillanz der früheren Scheiben doch arg vermissen. Zu homogen klingt das alles – wenn man böse ist, könnte man von der zehntausendsten Wave-Neuauflage sprechen. Für das Machwerk eines (ehemaligen?) Electro-Produzenten hört sich „Fixion“ erstaunlich stark nach The Cure an. Bei „River In Me“ kommt das noch sehr gut, darüber hinaus ist es dann leider eher zum Gähnen.

Christoph Herzog

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