Rezension

Glen Hansard

Between The Shores


Highlights: Wreckless Heart // Time Will Be The Healer // Movin’ On
Genre: Pop // Soul // Folk // Singer-Songwriter
Sounds Like: The Frames // The Swell Season // Bruce Springsteen // Van Morrison

VÖ: 19.01.2018

Würde man Alben und Künstler ausschließlich nach Sympathie bewerten, wäre Glen Hansard sicherlich in jeder Jahresbestenliste auf den vorderen Plätzen zu finden. Es gibt wohl nicht viele Künstler, die nach über 25 Jahren im Business noch eine derartige Spielfreude versprühen wie der Ire aus Dublin. Doch auch wenn Sympathie und Spielfreude hier nicht der Maßstab für gute Bewertungen sind, taucht Hansard trotzdem immer wieder in den Bestenlisten dieser Welt auf, egal ob mit seiner Band The Frames, der Kollaboration The Swell Season mit der tschechischen Pianistin Markéta Irglová oder als Solokünstler. Auch seine neue Veröffentlichung „Between Two Shores“ dürfte hierbei keine Ausnahme werden. Nach seinem Solodebüt „Rhythm And Response“ von 2012 und dem für einen Grammy nominierten Nachfolger „Didn’t He Ramble“ ist „Between Two Shores“ nun das dritte Soloalbum von Hansard.

Die insgesamt zehn Songs seines neuen Albums sind jedoch alles andere als wirklich neu, sondern entstanden im Laufe der letzten Jahre in verschiedensten Sessions, und wurden bei den Aufnahmen nur noch wenig verändert. Die Lyrics zu den Liedern allerdings sind neu, und hier zeigt sich Hansard neben den für ihn bekannten nachdenklichen und gefühlvollen Texten (Wreckless Heart“, „Your Heart’s Not In It“) dieses Mal auch überraschend politisch. So bekommt der amtierende Präsident der USA im funky klingenden „Wheels on Fire“ die ganze Wut von Hansard zu spüren, wenn er Zeilen singt wie „Well you say your one // for working `til the work is done // But I don’t see you lift a hand // to help out one of your fellow men“.

Ebenso vielseitig wie seine Lyrics fällt „Between Two Shores“ auch musikalisch aus. Angefangen beim Uptempo-Sound des Openers „Roll On Slow“ über das soulige „Why Woman“ bis hin zum bluesigen „Movin On“ weist das Album eine große musikalische Bandbreite auf, und liefert daher wieder einmal einen neuen Beweis dafür, warum Glen Hansard auch dieses Jahr nicht nur wegen seines Charismas, sondern vor allem aufgrund seiner Musik wieder in den Bestenlisten zu finden sein wird.

Benjamin Schneider

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