Rezension

Fjørt

Couleur


Highlights: Südwärts // Windschief // Bastion
Genre: Post-Hardcore // Post-Rock // Indie
Sounds Like: The Tidal Sleep // Mogwai // Envy

VÖ: 17.11.2017

Nicht einmal zwei Jahre liegen zwischen der letzten Veröffentlichung „Kontakt“ und dem aktuellen Output „Couleur“ der Aachener Band Fjørt. Vermeintlich wenig Zeit, um nach dem starken und erfolgreichen „Kontakt“ nicht mit einem Schnellschuss qualitativ unterzugehen. Doch wo viele Bands im Laufe ihrer Diskographie häufig dazu neigen, den Sound ihrer Musik immer mehr glattzubügeln, bearbeitet des Trio ihre Musik mit dem groben Besteck, arbeitet Ecken und Kanten rein und gewinnt dadurch noch mehr Facetten.

Inhaltlich wird auf „Couleur“ da weitergeätzt, wo sie mit „Paroli“ auf der letzten Veröffentlichung bereits angefangen haben – Meinungsfreiheit als Leitmotiv. “Wir können es uns einfach nicht mehr erlauben, das Maul zu halten“ ist weiterhin der Antrieb von Fjørt. Der Opener „Südwärts“ macht dann sofort deutlich, dass hier musikalisch keine Gefangenen gemacht werden. Die Gitarre stachelt den Hörer zu Beginn derart an, bis Bass und Schlagzeug dazupreschen und die Richtung des Albums vorgeben. Dabei überrascht „Magnifique“ zudem mit etwas mehr Zugänglichkeit und setzt sich nicht zuletzt wegen Chris Hells nur halb angepisstem Gesang tief in den Gehörgängen fest.

Im schleppenden „Karat“ wird dann ein fiktiver Flugzeugabsturz durchgespielt, dem auch die Band zum Opfer fällt. „Wir würden mit uns im Reinen gehen können, wenn es das jetzt gewesen wäre“, so die Band. Davon auszugehen ist momentan nicht, bei all dem zwischenmenschlichen und politischen Wahnsinn kann diese Band nicht innehalten. Und das ist in erster Linie eines – Wichtig!

Sönke Holsten

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