Rezension

Fjørt

Kontakt


Highlights: Kontakt // Lichterloh // Abgesang
Genre: Posthardcore // Postpunk
Sounds Like: The Tidal Sleep // Jungbluth // Escapado

VÖ: 22.01.2016

Fjørt nehmen die Herausforderung der „schwierigen“ zweiten Platte an und manifestieren mit „Kontakt“ eindrucksvoll ihre Sonderstellung in den deutschen Post-Hardcore-Gefilden. Sänger Chris beschreibt „Kontakt“ mit Nähe und direkter Konfrontation und diese wird von der Aachener Band in keinerlei Hinsicht gescheut. Es wird sich kompromisslos ausgekotzt – musikalisch und textlich.

„Anthrazit“ lockt zu Beginn mit einer eingängigen Piano-Passage, bis sie vom Trio in Grund und Boden geknüppelt wird, dann doch eine Melodie aufnimmt und abschließend brachial zum Ende gebracht wird. Der titelgebende Song „Kontakt“ steht in der Playlist maßgeblich für die Entwicklung der Band. Hier treffen die wuchtigen Ausbrüche auf eingängige Melodiebögen, die auf „D'accord“ bereits angedeutet wurden und nun von einer noch kraftvolleren Produktion ins rechte Licht gerückt werden. Man merkt dieser Band deutlich das ausgiebige Touren an. Noch mehr Nuancen und Liebe zum Detail verstecken sich in den Kompositionen, ohne sich dabei in Belanglosigkeit zu verrennen. Der angepisste Gesang von Sänger und Gitarrist Chris und Bassist David sorgen dafür, dass man nicht weghören kann. Zu dringlich werden einem die aufgegriffenen Missstände ins Gesicht geschleudert, die sich in den vergangenen zwei Jahren aufgestaut haben.

Fjørt haben mit „Kontakt“ eine Platte gemacht, welche die hohe Qualität des Vorgängers noch überbietet und nach der Spitze im Post-Hardcore greift. Keine andere deutsche Band der härteren Gangart hat sich einen derart eigenen Sound geschaffen, der mit brachialer Härte und Eingängigkeit in einer Trio-Besetzung solch eine Atmosphäre erzeugt.

Sönke Holsten

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