Rezension

Yeah Yeah Yeahs

Show Your Bones


Highlights: Phenomena // Cheated Hearts // Dudley // Turn Into
Genre: Indie
Sounds Like: The Kills // Be Your Own Pet // Le Tigre // The White Stripes

VÖ: 24.03.2006

Weil die Idee, die hinter der Enstehung des Artworks steckt, so schön ist, soll sie in dieser Rezension Erwähnung finden. Und zwar jetzt. Das wildeste Trio, das New York City zu bieten hat, rief seine Fans dazu auf, Flaggen zu entwerfen, von denen die schönste später das Cover zieren würde. Doch auch die anderen Teilnehmer sollten nicht leer ausgehen, und so findet man im Booklet die gesammelten Kunstwerke.

Überhaupt: Ideen. Davon hatten die Yeah Yeah Yeahs offensichtlich einige. Gitarrist Nick Zinner vor allem die, vermehrt von der elektrischen auf eine Akustikgitarre umzusteigen. Dabei heraus springen so eingängige Songs wie "The Sweets", "Warrior" oder die erste Auskopplung "Gold Lion". Hier hört man zwar weiterhin ab und zu verspielte elektrische Gitarrenmelodien, insgesamt bleibt es aber Pop. Geht natürlich auch anders. "Mysteries" zum Beispiel, erinnert an den Garagen-Sound der frühen Tage (und der White Stripes), ebenso "Honeybear".

Darauf folgt das Herzstück des Albums, "Cheated Hearts". Es läutet die melancholische Seite von "Show Your Bones" ein. I think that I'm bigger than the sound, wiederholt sich Sängerin Karen O. Wie sehr das zutrifft, lässt sich schwer sagen, schließlich trägt sie selbst mit ihrer Stimme einen nicht unbedeutenden Teil zum Klang bei. Demnach müsste sie sich ständig selbst übertreffen... verwirrend. Vergessen wir diese Theorie und widmen uns "Dudley", einem dieser Großstadt-bei-Nacht-Songs aus dem Bilderbuch. Wobei zumindest in meinen Bilderbüchern selten soviel Atmosphäre geschaffen wird.

Auf der letzten Startposition hat es sich "Turn Into" gemütlich gemacht, und man muss sagen, einen besseren Abschluss hätten sich die Yeah Yeah Yeahs nicht ausdenken können. Wenn zur zweiten Strophe Schlagzeuger Brian Chase lostrommelt und für diesen Rhythmus womöglich Inspiration bei den Nachbarn aus Brooklyn, Clap Your Hands Say Yeah, fand, wenn nach dem zweiten Refrain das Klavier einsetzt, wenn Zinner nochmal ein paar der höchsten Töne aus der Gitarre rausholt, dann endet dieses Album voller Zuversicht und - so kitschig es auch klingen mag - positiver Energie. "Show Your Bones" ist als zweites Album mindestens ein würdiger Nachfolger, wenn nicht mehr. Man darf applaudieren. Clap Your Hands Say Yeah Yeah Yeahs.

Mario Kißler

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