Rezension

Whitney

Light Upon The Lake


Highlights: Golden Days // Dave's Song // No Matter Where We Go // Polly
Genre: Folk // Rock // Indie // Songwriter
Sounds Like: The Band // The Beatles // Unknown Mortal Orchestra

VÖ: 03.06.2016

„What? Dieses Album stammt wirklich aus diesem Jahr?“, so wunderten sich dieses Jahr so einige, die das Glück hatten, das Debütalbum „Light Upon The Lake“ von Whitney zufällig mitzubekommen. Doch es stimmt – dieses Album ist aus 2016, und vielleicht das zeitloseste Album des Jahres. In Zeiten der extravaganten elektronischen Instrumentierung nutzen Whitney lediglich, was das Repertoire des 60er-Classic-Surf-Hippie-Rocks so hergibt – Gitarre, Bass, Schlagzeug, Trompete, Streicher – und machen eine unglaublich gute Platte daraus. Whitneys Songwriting ist extravagant, weil es so leichtfüßig und ausgelassen klingt und doch nie langweilig wird.

Im Gegenteil – die halbe Stunde „Light Upon The Lake“ ist enorm kurzweilig und schreit nach Replay. Durchweg pointiert und knackig sind die Songs, sodass das Gehirn gar nicht richtig merkt, dass der Körper die ganze Zeit automatisch mitwippt. Das hier ist ein klares Sommer-Album, der Soundtrack zu langen Nächten am See, aber es ist so stark, dass es auch im Winter das Gefühl dieser Momente heraufbeschwört, in all ihren Facetten von nachdenklich-melancholisch („Light Upon The Lake“) zu ausgelassen („No Matter Where We Go“), zu universellen Sommerfeelings („Golden Days“). Besonders stark sind oft die Bläsermomente, wie sich etwa „Dave’s Song“ aufbaut und am Ende völlig ausufert, oder „Polly“, ein Song, der einfach nur episch ist, ohne dabei jemals cheesy oder überladen zu sein.

Überhaupt ist das die große Stärke des Albums – seine Ausgewogenheit. Niemals ist „Light Upon The Lake“ überladen, niemals langweilig, alles ist hier genau richtig. Bands, die sich am Erbe der Beatles, Beach Boys etcetera versuchen, scheitern meistens eher kläglich, weil sie diese Ausgewogenheit niemals erreichen. Whitney sorgen im Handumdrehen dafür, dass der Glauben an diese Art der Musik zurückkehrt. Wer dieses Album 2016 verpasst hat, sollte ihm spätestens im Frühling eine Chance geben.

Daniel Waldhuber

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