Rezension

The Slow Show

Dream Darling


Highlights: Breaks Today // Dry My Bones // Ordinary Lives
Genre: Indie-Pop // verträumter Pop // Slow-Pop
Sounds Like: The National // Villagers // Elbow

VÖ: 30.09.2016

Sie lehrten uns bereits mit ihrem Debüt, wie das mit der Behäbigkeit geht. The Slow Show richten sich mit ihrer Musik im wahrsten Sinne des Wortes ein: Mit scheinbar jedem Ton haben sie sich Zeit gelassen, haben Sorgfalt und Langsamkeit walten lassen und nicht aufgegeben, bis sie sich zu voller Größe entfaltet haben. Das war auf „White Water“ 2015 so, das ist auch heute mit „Dream Darling“ so.

Auch dieses Mal richten sich alle Instrumentierungen nach Rob Goodwin aus: Seine Stimme, mit der er wahrscheinlich auch auf ganz unnachahmliche Weise Märchen vortragen könnte, ist Zentrum der Stücke. Streicher, Bläser, Saiten und Harmonien warten auf diese tiefe, gemütliche Stimme, die uns durch die Songs führt. Balanciert ist alles Andere arrangiert, so dass nichts stört und alles ein organisches Ganzes ergibt.

Ja gut, kann man nun fragen, und was ist daran jetzt neu? Darauf lässt sich ganz einfach antworten: gar nichts! Zwar sind die Stücke der Platte allesamt ausgereifter, wie etwa das unfassbar schöne „Breaks Today“ oder das ergreifende „Lullaby“. Sie bekommen mehr Platz zum Atmen und beispielsweise mit „Ordinary Lives“ kommt sogar ein wenig Schwung in die ganze Sache, aber alles in allem folgt „Dream Darling“ einem bewährten Rezept. Und genau das ist auch gut so. Wie sonst sollten Goodwin und seine Jungs uns in diese weitläufige Klangwelt mitnehmen, in der sie ihr Reich vor uns ausbreiten und uns komplett einschließen, in ihre Soundblase, die dem Haldern Pop Label übrigens auch bei diesem Album die Treue schwört? Den Slogan des Haldern haben The Slow Show halt auch gleich verinnerlicht: Be True – Not Better.

Silvia Silko

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Die erste Single "Ordinary Lives" mit Lyrik-Video

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