Rezension

Talking To Turtles

Monologue


Highlights: Stones Trough Thin Glas // 25th Anniversary //Beam Me Up Scotty // 20 Years
Genre: Lo-Fi // Anti-Folk
Sounds Like: Moldy Peaches // Bright Eyes // Finn.

VÖ: 22.01.2010

Wenn der Name eines Albums und der Bandname so sehr Hand in Hand gehen wie bei Talking To Turtles und ihrem „Monologue“ dann hat die Band schon vor dem ersten Anspielen des ersten Songs ein paar kleine Pluspunkte angehäuft. Obwohl musikalisch einiges dafür spricht steht hinter dem niedlichen Bandnamen nicht eine befreundete Band von Conor Oberst aus Athens sondern das Duo Claudia Göhler und Florian Sievers aus Leipzig. Nach einer als kostenloser Download verfügbaren EP wurde „Monologue“ 2009 im Berliner Szeneviertel Prenzlauer Berg in einem WG-Zimmer aufgenommen und wird jetzt über das Label DevilDuck Records vertrieben.

Das Lo-Fi-Gewand, in welches Sievers und Göhler ihre Songs gehüllt haben, passt den zehn Songs auf „Monologue“ wie angegossen. Das Spiel von Florian Sievers auf seiner akustischer Gitarren wird mal von Claudias Göhlers Keyboards, einem Glockenspiel, Fingerschnipsen, HandClaps, Melodica oder einem Backgroundchor im Los Campesinos-Stil untermalt. Florian hat eine dieser typisch zerbrechlichen Folkstimmen, die gerade durch ihre kleine Schwächen Emotionen übermittelt, die sich mit reiner Perfektion nicht funktionieren würde. Dabei balanciert er gekonnt auf einem schmalen Draht zwischen Melancholie und Hoffnung während Claudia dezent ein paar Backgroundvocals einstreut. Talking To Turtles erzählen auf „Monologue“ Geschichten über die Kindheit, das Erwachsen werden und die große Liebe mit wunderschönen Textpassagen wie „Only what could die today, is beautiful tomorrow when you are awake“ in „25th“ Anniversary oder „this is our story, it'll be hard from time to time, but we're both each others heroes, i'm yours, your're mine“ in „Monster's Teeth“.

Talking To Turtles haben ein gutes Debüt an den Start gebracht, an dem die deutsche Indieszene viel Gefallen finden könnte. Sofern das der Fall ist, wird diese Band bald aus dem Status des Geheimtipps herauswachsen.

Marcel Eike

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