Rezension

Sleater-Kinney

The Woods


Highlights: Modern Girl // Let's Call it Love // Jumpers // What's Mine Is Yours
Genre: Indierock // Riot Grrrl // Pop
Sounds Like: PJ Harvey // Pretty Girls Make Graves // Sonic Youth

VÖ: 30.05.2005

Bevor ich anfange, verspreche ich hoch und heilig, das Wort â??Eierâ?? nicht zu verwenden. Ich schwöre. Okay, auf geht's:

Sleater-Kinney sind wahrlich ein Phänomen. Ich glaube in der internationalen Rockszene gibt es keine vergleichbare Band. Seit 1994 rocken die Ladies nun schon jegliches Vorurteil gen Absurdität und zeigen, dass Rock ein Virus ist, dem es völlig schnuppe ist, ob er nun Männlein oder Weiblein infiziert. Auf ihrem nunmehr siebten Album zeigt uns das Trio wo der Förster die Axt hat. Und hinein damit in â??The Woodsâ??. Versprechen noch nicht gebrochen? Sehr gut.

Die Mädels aus Olympia, Washington nahmen noch nie ein Blatt vor den Mund. Angefangen in der Geburtsstätte der feministischen Riot Grrrl-Bewegungen, haben sie mittlerweile jegliche Dogmen und ideologischen Grenzen über Bord geschmissen und das Prinzip mit dem fehlenden Blatt vor dem Mund gilt nun auch für emotionale Texte, die Liebe, Schmerz und natürlich auch Männer thematisieren. �hnlich verhält es sich mit der Musik. Sleater-Kinney (benannt nach einer Ausfahrt zum Proberaum) wussten schon immer, was es hei�t Catchiness mit schrammeligen Indierock zu verbinden, nein, sie wussten, dass das einfach zusammenhört.

Deswegen ist auch â??The Woodsâ?? so wie die vier der sechs Vorgänger jedem zu empfehlen, der intelligenten Rock'n Roll hören möchte, ohne darauf achten zu müssen, ob die Band gute Videos dreht und mit den richtigen Leuten in schicken Clubs abhängt. Sleater-Kinney sind dafür die falschen. Aber die richtigen um uns Jungs zu zeigen, was für Säcke wir sein können. Und irgendwo stimmt es ja auch. Kennt man einen kennt man alle. Aber Geschlechtsgenossinnen kommen nicht besser weg. In â??Modern Girlâ?? wird mal eben die ganze weibliche Twenty-something-Generation zu zuckersüÃ?en Gitarren und einer dylanschen Mundharmonika an die Wand gestellt. Textlich subtil und ehrlich:

"My baby loves me
I'm so happy
Happiness makes me
A modern girl
I took my money
And bought a TV
TV Brings me
Closer to the world"

Ein roter Faden zieht sich durch das gesamte Album. â??Wir sind gekommen um uns zu beschweren!â?? Sie haben Grund dazu. Nach Stress mit dem Label und dem letzendliche Wechsel zu Sub Pop, Ignoranz der ehemaligen eigenen Szene, nach (mit Verlaub unberechtigten) Kritikerverrissen der Vorgänger folgt hier der Befreiungsschlag. Musikalisch jagt eine clevere noch nie dagewesene Hook die andere und alles ist irgendwie stimmig Und auch privat scheint alles gut zu laufen. Aus den ehemaligen Girlies sind nun echte Frauen geworden. Und so hat eine der beiden Sängerinnen Corin Tucker mittlerweile einen Sohn zur Welt gebracht. Alles wie bei Britney eigentlich. BloÃ? hat die keine E...

Konstantin Kasakov

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