Rezension

Rolling Blackouts Coastal Fever

Hope Downs


Highlights: Talking Straight // Mainland // Sister's Jeans // How Long?
Genre: Indierock // Gitarrenpop // Surfrock // Slacker
Sounds Like: Real Estate // Wild Nothing // Pavement // Ezra Furman

VÖ: 15.06.2018

Yeah! Eigentlich ist Indierock ja irgendwie tot und alle Welt spielt mit Vocodern, Synthies oder Laptops rum, obwohl mindestens ein Drittel das vielleicht lieber lassen sollte. Steile These, vielleicht wahr. Aber irgendwie ist Indierock auch nicht komplett tot, denn jedes Jahr gibt’s eine freshe neue Gitarrenband, die den Sommer lässiger macht und das Warten auf ihn im Winter auch. Dieses Jahr sind das Rolling Blackouts Coastal Fever aus Australien. Strenggenommen auch 2017, da erschien die großartige EP „French Press“, die die Erwartungen auf das Debütalbum hochschraubte. Das ist jetzt da und heißt „Hope Downs“.

Und Rolling Blackouts Coastal Fever machen auch hier so einiges richtig und bleiben nicht hinter den Erwartungen zurück. Das zugänglichste und cleverste Indierock-Gitarrenpop-Surfrock-wasauchimmer-Debüt-Album seit einiger Zeit. „Hope Downs“ ist eine sehr ausgewogene Platte, die einiges zu bieten hat. Sie ist mit „Talking Straight“ hittig und griffig, verspielt-schwelgend in „Mainland“, verträumt in „Sister’s Jeans“, gefühlvoll in „Cappuccino City“, auch wenn der Songtitel schrecklich ist. Ein bisschen zu offensichtlich lockerer Yuppie/Hipster-Urban-Lifestyle-Lässigkeit. Die musikalische Lässigkeit hätte gereicht und ist wesentlich unprätentiöser.

Das ist aber fast das einzige Kopfschütteln über ein großartiges Album, das mit „How Long?“ noch ein echtes Highlight zum Ende hin zu bieten hat. Rolling Blackouts Coastal Fever machen mit einfachen Mitteln Musik, die viel Freude bereitet. Die Fünf aus Australien haben ein Gespür für gute Melodien und einen ausgewogenen, nicht überladenen Einsatz dieser. Viel mehr braucht es oft gar nicht, um ein großartiges Album zu machen – in dem Fall ist das gelungen, und genau rechtzeitig zum Sommer ist es da.

Daniel Waldhuber

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