Rezension

Rolling Blackouts Coastal Fever

The French Press


Highlights: alle Songs
Genre: Indie-Rock
Sounds Like: The Feelies // The Clean // The Go-Betweens

VÖ: 10.03.2017

Okay Leute, das hier ist der Newcomer des Jahres. Eine auf den ersten Blick recht unspektakuläre Band aus Down Under mit einem Namen, den ihr euch eine ganze Weile sowieso nicht merken könnt: Rolling Blackouts Coastal Fever. Einige Nerds von euch kennen sie wahrscheinlich bereits durch ihre Debüt-EP „Talk Tight“ (ebenfalls dringende Hörempfehlung). Nun gibt’s noch eine hinterher und spätestens jetzt sollten die Aussies auf allen To-Watch-Listen 2018 ganz weit oben stehen. Denn, Boy oh Boy, wenn das fürs nächste Jahr angedachte erste Album das Niveau von „The French Press“ halten kann, dann brauchen wir nicht lange darüber diskutieren, was Platte des Jahres wird.

Wenn wir mal ehrlich sind, sehnen wir uns schon ziemlich nach den Indie-Alben Anfang/Mitte der 00er-Jahre. Ihr wisst schon, Bands wie The Strokes, Maximo Park, Franz Ferdinand oder Kings Of Leon. Als die noch Hits am Fließband geschrieben haben und man gar nicht wusste, welchen Ohrwurm man zuerst wieder loswerden wollte (oder eben nicht). Jetzt haben RBCF soundtechnisch nicht unbedingt viel mit den „Legenden“ von damals zu tun, aber mehr angehende Lieblingssongs habt ihr viel zu lange nicht geliefert bekommen.

Aber gehen wir die EP doch einfach mal kurz durch. Der Opener und gleichzeitig Titeltrack ist zumindest mal der Sommer-Song des Jahres. Melodien für die Ewigkeit, dazu drei Gitarren im perfekten Zusammenspiel. Man möchte direkt anfangen, das Instrument zu spielen. Oder alternativ auf einer Party zu diesem Song tanzen, mit einem kühlen Drink in der Hand (siehe Video). „Julie’s Place“ geht danach genau da weiter. Eine aufs erste Hören einfach nur schmissige Nummer, die man Tage später aber immer noch vor sich her pfeift. „Sick Bug“ schockt dann erst mal kurz. Klingt das nach Grateful Dead? Danach geht aber der Refrain los und alles ist gut. Außerdem war dann auch schon der dritte Sänger aktiv. Ja, genau RBCF haben gleich drei Bandmitglieder, die sowohl die Songs schreiben, als auch diese direkt singen.

Und das ist wohl auch der Hauptgrund, warum diese Band einen großartigen Song nach dem anderen raushaut. Während „Colours Run“ noch einen fürs Tanzparkett hinterherschickt, geht es bei „Dig Up“ dann im Anschluss auch mal etwas gesetzter zu. Unterstützt mit weiblichen Background Vocals klingt das so, als hätten The Go-Betweens nie aufgehört. Traumhaft. „Fountain Of Good Furtune“ setzt dahinter dann noch mal ein dickes Ausrufezeichen und macht den Deckel drauf. Hier habt ihr eure lang ersehnte Hit-Band! Fresst oder sterbt!

Benjamin Köhler

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Video zu "French Press"
Video zu "Sick Bug"

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