Rezension

Real Estate

The Main Thing


Highlights: Friday // Papercup // November
Genre: Indiepop // Indierock
Sounds Like: Wild Nothing // Beach Fossils

VÖ: 28.02.2020

Auf Real Estate ist Verlass. In regelmäßigen Abständen liefern die US-Amerikaner guten, unaufgeregten Wohlfühl-Indie, der vom Sommer träumen lässt. Zwar wurden sie nie der ganz große Wurf, den das selbstbetitelte Debüt erhoffen ließ, dennoch erfüllen sie die hohen Erwartungen erneut.

Falls es daran überhaupt Zweifel gab, verschwinden diese beim Opener „Friday“ schon nach den ersten Klängen, die wunderbare Erinnerungen an die französischen Elektro-Pop-Legenden Air hervorrufen. Im weiteren Verlauf des Albums orientiert man sich aber dann doch eher an gewohnten Indie-Sounds, die schon beim zweiten Song, der Single „Paper Cup“, die Richtung vorgeben. Unterstützt von den wunderbaren Sylvan Esso ist „Paper Cup“ genau der Ohrwurm, den man von Real Estate erwartet. Ein Lied, das von der ersten Sekunde an eine positive Stimmung verbreitet, das wie gemalt für sonnige Festivalwiesen ist. Ob man nun dort tanzt oder einfach nur entspannt, während Martin Courtney unaufgeregt übers Erwachsenwerden singt und die Band ihre seichten Gitarren- und Synthmelodien zum Besten gibt – das passt. Das Lied hängt die Latte für das restliche Album zwar enorm hoch, dennoch schafft dieses es beinahe dauerhaft, die Erwartungen zu erfüllen. Ob es das ebenso hitverdächtige „November“ ist, oder aber das eher ruhigere Ende um „Procession“ und „Brother“, alles auf „The Main Thing“ wirkt aufeinander abgestimmt.

„The Main Thing“ klingt wie aus einem Guss und erinnert immer wieder an ihre älteren Werke, ohne dabei wie eine Kopie zu erscheinen. Dadurch reiht es sich ein in eine ausgewogene Diskographie, die dennoch einige Hits zu bieten hat und die Vorfreude auf schönere Tage steigen lässt.

Lewis Wellbrock

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