Rezension

King Krule

Man Alive!


Highlights: Stoned Again // Comet Face // Please Complete Thee
Genre: Jazz-Punk // Singer-Songhater
Sounds Like: Tricky // Tom Waits // Mac Demarco

VÖ: 21.02.2020

Der King ist zurück. Mit seinem dritten Album zelebriert Archy Ivan Marshall – mit seiner Gang – majestätisch eine Reise zum Mittelpunkt der Seele. Durch zwielichtige Straßen und heruntergerockte Clubs führt er einen immer weiter nach unten. Er ist hier zu Hause. Es gibt keine Entdeckung, keine Hoffnung – bis auf sonnig-tropische Gitarrenriffs.

Düsternis prägt den Sound. Sie rangiert zwischen Wut, Reue, Scham, Noise und Epik. Ein verballertes Saxofon verfolgt einen. Schulterblicke bringen nichts. So schnell, wie die Facetten ihrer Abgründe wechseln, wechseln auch King Krule ihren Style: Ballade, Rap, Minimal, Jazz, Post-Punk. Dass ihr Werk trotzdem oder gerade deswegen unheimlich kohärent klingt, verdanken sie ihrer Zurückhaltung. Wenige Elemente gleichzeitig bringen, dafür lieber hier einen unerwarteten Akkord einstreuen und da kurz zur Ruhe kommen.

Mit 42 Minuten ist der Trip natürlich viel zu kurz und triggert einen augenblicklich, wieder Play zu drücken, nachdem mit „Please Complete Thee“ die Grenze des Königreichs erreicht ist. Natürlich würde die Platte viel besser in den Herbst passen als an den Anfang des Jahres – aber auch die Jahreszeit lässt sich ein König nicht vorschreiben.

Peter Heidelbach

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King Krule - Cellular

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