Rezension

Gerard

Neue Welt


Highlights: Höhe Fallen // Panorama // Licht
Genre: HipHop
Sounds Like: Casper // Prinz Pi

VÖ: 04.09.2015

„Neue Welt“. In Bezug auf sein musikalisches Schaffen hätte Gerard gut und gerne noch das Wort „schöne“ davor setzen können. Wo sein gefeierter Vorgänger „Blausicht“ noch viel von Angst und Problemen geprägt war, scheint „Neue Welt“ einen eindeutig positiveren Ansatz gefunden zu haben. 

Die 12 Songs im Ganzen vermitteln von Anfang an einen lebensbejahenden Eindruck, sowohl inhaltlich als auch musikalisch. Gutes Beispiel ist hier „Höhe Fallen“, das mit Zeilen wie Ich hab zwar keine Ahnung wo es hingeht, aber Hauptsache nach vorne und Kann mein Glück nicht fassen, doch immer umarmen die positive Grundeinstellung des Albums zeigt. In Kombination mit einem wunderbaren 90-er Jahre-Synthie-Beat ist der Song eins der Highlights eines allgemein gut gelungenen Albums. Zwar reizt Gerard die Nähe zum pseudophilosophischen Kitsch auch immer mal wieder aus, wie wenn er in „Hymnen“ fragt, wohin Zeit oder Gedanken verschwinden, kriegt aber immer wieder die Kurve. Thematisch in eine andere Richtung geht „Licht“, ist aber eigentlich bestes Beispiel der Unterschiede zwischen „Blausicht“ und „Neue Welt“. Behandelte ersteres eher Probleme eines Mittzwanzigers, geht Gerard in seinem Zweitling den Schritt in Richtung einer hoffnungsvollen Denkweise, egal worüber. So richtet sich „Licht“ an seinen verstorbenen Großvater und ist dennoch ein positiver Song über das Lernen aus Fehlern und das Ziel des Lebens: Ein guter Mensch zu sein. 

Insgesamt ist der Nachfolger von „Blausicht“ ein knapp 41 Minuten langes, abwechslungsreiches Album, das in keiner Sekunde langweilig oder belanglos wirkt. Es ist eine schöne Weiterentwicklung des eher nachdenklichen Debüts und trägt mit „Neue Welt“ den genau richtigen Titel.

Lewis Wellbrock

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