Rezension

Dry The River

Alarms In The Heart


Highlights: Alarms In The Heart // It Was Love That Laid Us Low // Everlasting Light
Genre: Folk-Rock // Indie-Rock
Sounds Like: Boy & Bear // Band Of Horses // Mumford & Sons

VÖ: 22.08.2014

Dry The River steht der Pathos gut zu Gesicht. Das Große, das Monumentale entspricht dem Bandcharakter mehr als der kurze, leise Weg zu einem Song. Das zeigten sie 2012 schon auf ihrem Debütalbum „Shallow Bed“. Im Herzen im Folk-Rock verankert, strotzen die Produktionen nur so vor Energie und wirken auf ihre sanfte Eigenart sehr deftig.

Der Sound, den Dry The River finden, ist natürlich nicht neu und schon ganz andere Bands haben es mit monumentalem Folk-Rock versucht. Stücke wie „Roman Candle“ mit Gastsängerin Emma Pollock könnten gar für kommerzielle Anbiederung gehalten werden. Aber Dry The River sind nicht die U2 ihres Genres und finden immer wieder eine Abzweigung hin zur Überraschung, zu dem einen weiteren Element, das die Spannung hochhält. Da stoßen plötzlich Streicher dazu oder die Drums setzen kurz aus. In Verbindung mit dem hohen Gesang von Frontmann Peter Liddle mutet das manchmal fast sakral an und verwehrt sich im entscheidenden Moment doch der Eingängigkeit.

Auch auf ihrem zweiten Album bläst die Band den Folkrock pompös auf, bis er fast nicht mehr ertragbar scheint. Aber eben nur fast, da das Songwriting nicht durchschaubar ist und die lauten Momente sich eben nicht nur gewollt anhören, sondern die Größe vermitteln können, die beabsichtigt ist. Nach „Shallow Bed“ sind Dry The River mit „Alarms In The Heart“ noch ein weiteres Stück gewachsen. Problematisch wird es jetzt nur, wenn sie das ein weiteres Mal versuchen, aber darüber reden wir dann.

Arne Lehrke

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