Rezension

Die Nerven

Fun


Highlights: Eine Minute Schweben // Und Ja // Angst
Genre: Punkrock // Post-Punk
Sounds Like: Die Goldenen Zitronen // Messer

VÖ: 07.02.2014

Die Nerven mit ihrem neuen Album. Was normalerweise nicht einmal für einen Einleitungssatz in der Zeitung mit den vier Buchstaben reichen würde, ist in diesem Fall vollkommen legitim, da der Satz keine Bewertung vornimmt, sondern schlicht die Tatsachen widerspiegelt. Die Nerven sind nämlich drei süddeutsche Jungs, die sich dem Post-Punk verschrieben haben und Themen wie Sehnsucht und Angst unter dem Titel „Fun“ verkaufen wollen. Verrückt, wa?

Die Nerven wandeln hierbei auf den Spuren von Messer, die Ende vergangenen Jahres mit „Die Unsichtbaren“ eins der großartigsten Post-Punk-Alben der letzten Jahre veröffentlichten, ohne dabei wie eine Kopie zu wirken. Ähnlichkeiten, wie die schrammelige Instrumentierung oder der hin und wieder ausbrechende Gesang lassen sich schlecht leugnen, ebenso wie der deutliche 80er-Jahre-Touch. Trotzdem schaffen es Die Nerven, sich einen eigenen, sehr melodischen Sound aufzubauen und knüpfen damit an ihren Erstling „Fluidum“ an. Jedoch zeichnet sich „Fun“ mehr durch den Gesamteindruck aus, als durch die hervorstechenden Songs wie „Und Ja“ oder „Angst“. Eine depressive Grundstimmung, getragen von wüsten Gitarren und aggressivem Gesang zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album, ohne dabei eintönig zu wirken. Fun ist das ganz sicher nicht.

Am Ende scheint zwar etwas zu einem überragenden Album zu fehlen, zum Beispiel ein Überhit wie "Neonlicht" bei Messer, dennoch lässt sich feststellen, dass Die Nerven ein wirklich gutes Album hervorgebracht und somit den Vormarsch des Post-Punks weiter vorangetrieben haben. Und noch wichtiger: Die Nerven machen ihrem Namen sicherlich keine Ehre.

Lewis Wellbrock

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