Rezension

Archive

Noise


Highlights: Fuck U // Waste // Pulse
Genre: Prog-Rock
Sounds Like: Nick Cave // Nine Inch Nails // Massive Attack

VÖ: 26.04.2004

Willkommen in der dunklen Welt von Archive. Dieses Album muss man im Schrank stehen haben, damit man, wenn die Welt tatsächlich eines Tages untergeht, den passenden Soundtrack bereitliegen hat. Hört man Archive dann ziehen dunkle Wolken auf, werfen Schatten über die kalte graue Stadt, es beginnt zu regnen, die Wassermaßen fluten die Straßen und die Ratten huschen zurück in die runtergekommene U-Bahn-Station. Diese Bilder kommen einen in den Sinn wenn man den Opener "Noise" hört. Viel fröhlicher wird es auch nicht mehr. Düster und ruhig sind die Songs geworden, wie beispielsweise das herzhaft vorgetragene "Fuck U". Die Wortzeile "So fuck you anyway" wird einem nicht entgegengeschleudert wie es bei Marilyn Manson der Fall wäre, sondern einfach mal so als Satz lakonisch fallen gelassen und klingt trotzdem bitterböse in die Seele eindringend. Das 10-Minütige "Waste" stellt dann den Höhepunkt des Albums dar und zeigt die ganze Brillanz der Musik. Der dahinschwimmende Song rafft sich auf und scheppert dann total entrückt über die Ziellinie. An Instrumenten wird alles angepackt was geht: Orgel, Streicher und immer wieder kommen elektronische Spielerein zum Einsatz, die den Songs einen kleinen TripHop-Einschlag geben.

"Noise" hat die Plattenfirma total entsetzt. Und wer die ersten Alben des Trios kennt wird das auch sein. Aber Craig Walker will einen Teil seinen Hörerschaft loswerden. Er will nun seine Wut entladen und allen die Abgründe des Lebens darlegen. "Für alle anderen gibt es schon Travis" sagte er gegenüber dem ME. Allein schon das herrlich gestörte "Pulse" nimmt uns die Entscheidung ab: Archive!

Carsten Roth

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