Rezension

Alkaline Trio

Remains


Highlights: Hell yes // My standard break from life // Dead and broken
Genre: (Emo-)Punk
Sounds Like: AFI // Hot Water Music // Saves The day

VÖ: 26.01.2007

Ja, ja, das Alkaline Trio ist sehr umtriebig und produziert Songs am laufenden Meter. Wen wundert es da, dass jede Menge Material angefallen ist, für das es auf einem der regulären Alben keinen Platz mehr gab. Und wen wundert es, dass die ultimative Resteverwertung der vergangenen sechs Jahre die letzte Veröffentlichung für Vagrant darstellt. Geschickt wird noch der Vertrag erfüllt, um den langjährigen Label-Wegbegleiter nicht zu verärgern. V2, das neue Label des Trios, wird es freuen, kann es doch den neuen Output der Chicagoer nun ihr eigen nennen.

Wer nun eine lieblose Zusammenstellung nach dem Muster „Bringen wir dieses Kapitel nun hinter uns“ erwartet, ist auf dem Holzweg. Denn: Einige Schmankerl hält das Package durchaus für die Fans parat. Der Grund hierfür liegt vor allem in der beiliegenden DVD. Eine längere Tourdokumentation, ein Radio-Interview, die fünf Videos von „Stupid kid“, „We've had enough“, „Time to waste“, „Burn“ und „Mercy me“ sowie weitere kleinere Video-Schnipsel machen den Kauf für Fans lohnenswert.

Da bleibt die CD, was die Exklusivität des Materials angeht, deutlich zurück. Kein einziges Stück ist unveröffentlicht, lediglich das Booklet überrascht angenehm mit den Kommentaren der Herren Skiba, Andriano und Grant zu den einzelnen Songs. Und doch, die Zusammenstellung hat was. Wer sich mit dem melancholischen Punkrock der drei Jungs aus Chicago vertraut machen will, wird hier bestens bedient, haben doch die „Reste“ ein mit den regulären Albumtracks vergleichbar hohes Niveau. Für Sammler hingegen ist „Remains“ die ideale Fundgrube von teilweise schwer erhältlichem Songmaterial. So zum Beispiel die auf Lookout-Records erschienene „Hell yes“-7“, mit dem furiosen „My Standard break from life“ als B-Seite. Weitere Highlights sind sämtliche Songs auf den Splits mit Hot Water Musik und One Man Army, sowie etliche Beiträge auf Samplern und die obligatorischen B-Seiten. Die drei Live-Tracks „Dethbed“, „I'm dying tomorrow“ und abermals „My Standard break from life“ (diesmal als akustische Live-Version) sind dann noch Füllwerk und Zugabe einer Compilation auf hohem Level.

Joachim Frommherz

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