Festival-Vorbericht

Reeperbahn Festival 2017


Die Tage werden kürzer, die Regenschauer häufiger und die Zeit für Open Airs ist langsam, aber sicher vorbei – der Herbst kommt ganz eindeutig mit großen Schritten auf uns zu. Und bei all den ungemütlichen Begleiterscheinungen dieser Jahreszeit gibt es einen Lichtblick: Herbstzeit ist immer auch Zeit für das Reeperbahn Festival! Europas größtes Clubfestival geht in die 12. Runde und hat auch 2017 für jeden Geschmack etwas zu bieten.

Neben alten Freunden wie Maxïmo Park, Clap Your Hands Say Yeah, Portugal. The Man oder Beth Ditto gibt sich auch der Schweizer Feuilletonliebling Faber die Ehre, ebenso wie die Rapper Zugezogen Maskulin und Dancephänomen Omar Souleyman. Partnerland ist in diesem Jahr Kanada. Und bei dem steten Output an großartigen Bands, den das Land zu bieten hat, ist es sicher nicht die schlechteste Idee, einen Schwerpunkt auf kanadische Musik zu setzen. Das Herzstück des Reeperbahn Festivals sind natürlich nach wie vor die Newcomer, ob sie nun aus Kanada kommen oder nicht. Hier eine kleine internationale Auswahl: Etwas bedrückenden deutschen Rock machen Heim aus Nürnberg, Francobollo aus Schweden hingegen verschrobenen Indierock. Júniús Meyvant aus Island erinnert hingegen nicht nur dank seiner Stimmlage an Bon Iver. Man könnte diese Liste noch ziemlich lange fortführen und würde der Vielfältigkeit des Reeperbahn Festivals trotzdem kaum gerecht werden. Wer bei den über 500 Auftritten nichts findet, was ihm gefällt, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

Neues Zentrum des Reeperbahn Festivals ist in diesem Jahr erstmals das Festival Village, das strategisch auf dem Heiligengeistfeld platziert wurde. Zwischen der Reeperbahn und den Spielstätten rund um das Knust kann man hier Bändchen holen, entspannen und natürlich auch auf ein paar Bühnen Gigs ansehen. Garniert wird das Konzertprogramm wie immer von einem großen Angebot an Kunst, Film und Literatur, das stets parallel zum Musikprogramm für Abwechslung sorgt.

Das Reeperbahn Festival ist neben der richtigen Mischung aus großen Stars und spannenden Neuzugängen auch für die Vielzahl an teils ungewöhnlichen Konzertlocations bekannt. Unter den 70 Spielstätten ist die Elbphilharmonie in diesem Jahr der prominenteste Neuzugang. Aber Achtung: Anders als bei den anderen Locations kann man hier nicht einfach so auftauchen. Wer geplant hatte, sich am Samstagabend Dillon anzuschauen, hätte sich schon im April für den Gig registrieren müssen. Schade, aber eigentlich ist ja das spontane Umplanen im persönlichen Timetable ein fester Bestandteil des Reeperbahn Festivals. Und dazu gehört es auch, dass man so über Umwege oftmals ungeplant zu den interessantesten Auftritten kommt und neue Bands entdeckt. Das klappt sicher auch in diesem Jahr.

Termin: 20. - 23.09. 2017

Preis: 95€ (4-Tages-Ticket), 85€ (3-Tages-Ticket), 75€ (2-Tages-Ticket Freitag/Samstag), Tagestickets kosten zwischen 30€ (Mittwoch) und 50€ (Samstag).

Line-up: Maxïmo Park, Dillon, Isolation Berlin, Clap Your Hands Say Yeah, Beth Ditto, Faber, Leoniden, Kat Frankie, Leif Erikson, Love A, Marika Hackman, Omar Souleyman, Oscar & The Wolf, Selig, skinny Lister, The Drums, The King Blues, Timber Timbre, To Kill A King, Waxahatchee, Zugezogen Maskulin u.v.m.

Das gesamte Festivalprogramm gibt es unter www.reeperbahnfestival.com und in der dazugehörigen App.

Lisa Dücker

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