Festival-Vorbericht

Reeperbahn Festival 2012


Es ist schon sehr aussagekräftig: Das Reeperbahn Festival ist vielleicht das einzige Festival mit knapp 200 teilnehmenden Bands und Künstlern, für das man hier die Werbetrommel rühren könnte, ohne auch nur eine einzige davon zu erwähnen. Wer schon einmal dort war, benötigt diesen Text wahrscheinlich sowieso gar nicht – steigende Besucherzahlen und knapp 18.000 für dieses Jahr erwartete Kiezgänger zeigen, dass jeder, der einmal da war, gerne wiederkommt.

Für alle anderen seien hier aber doch nochmal die Gründe genannt, die weit über die Welt der Musik hinausgehen. So ist mit der Flatstock Europe Poster Convention wieder einer der wenigen Anlässe vertreten, mit Freuden 20 Euro für ein schön gestaltetes Stück Papier hinlegen zu wollen, darüber hinaus präsentieren sich unter anderem Galerien, Museen und Comicläden. Wer möchte, darf auf einer Führung zur Elbphilharmonie sogar einen der kontroversesten Steuerfriedhöfe der deutschen Geschichte besichtigen. Dass schließlich Ray Cokes, Halbgott des Musikjournalismus, wieder den einen oder anderen Newcomer zum Plausch einlädt, versteht sich von selbst.

Um schließlich doch noch auf die Musik zu sprechen zu kommen: Hier ist – im Gegensatz wie zu so vielen anderen Festivals – oft gar nicht so sehr entscheidend, was man sich anschaut, sondern vielmehr, wie oder auch wo man es sich anschaut. Die neuen Lieblingsleisetreter mal nicht in einer rauchigen Kaschemme, sondern auch in flauschigen Theatersesseln schauen? Möglich im Imperial Theater. Während eines Konzertes über den Hafen schippern? Ab zur Frau Hedi. Und ganz allgemein Lust, statt eines fest abzuarbeitenden Programms einfach mal spontan auf gut Glück in den nächsten Club abzubiegen? Dafür wurde das Reeperbahn Festival erfunden.

Und wer immer noch nicht überzeugt ist und dann doch gerne wissen würde, wer dieses Jahr auftritt: Teenieschwarm Cro kann mit seinem Raop bereits vor seiner eigentlichen Tour schon einmal im Docks begutachtet werden, Bonaparte bringen Firlefanz und Mummenschanz in die Große Freiheit 36, die Abende im Uebel & Gefährlich sind – von Omar Rodriguez-Lopez bis Stereo Total – herrlich bunt gemischt und mit Bands wie Tu Fawning, Wintersleep und Frau Potz ist das Knust auch wieder über jeglichen geschmacklichen Zweifel erhaben. Das komplette Programm (und alle weiteren Informationen) findet sich auf www.reeperbahnfestival.com.

Hier die wichtigsten Eckdaten:

Termin: 20.-22. September 2012
Preis: 65,00 € (3-Tages-Ticket), 48,00 € (2-Tages-Ticket), 32,00 € (Tagesticket)

Jan Martens

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