Festival-Vorbericht

Omas Teich Festival 2011


Da fällt auf einmal eine Grenze: Letztes Jahr rechneten die Veranstalter noch mit 8.000 Besuchern bei Omas Teich, dieses Jahr ist's eine Null mehr. Ja, 2011 soll sie nun geknackt werden, die 10.000er-Marke. Als würde der ostfriesische Charme des einst als entspannte See-Sauf-Session gestarteten Festivals da nicht schon reichen, reihen sich in Großefehn am 29. und 30. Juli unter den 32 Bands noch mehr Hochkaräter aneinander als je zuvor.

Neben etablierten Headlinern wie Wir Sind Helden und den Editors trumpft das Line-Up dieses Jahr mal wieder mit Gourmet-Stücken des Indie auf: Da wäre The Go! Team, das mit hibbeligen Kunterbunt-Pop dabei ist. Der mit dem letzten Album wiedererstarkte Danko Jones, der mit simplem wie säuischem Hard-Rock das Festival-Volk bespaßt. Und And So I Watch You From Afar, deren ans Hochspannungsnetz geklemmter Instrumental-Rock selbst die Augenbrauen ganz hartgesottener Post-Rock-Fans gen Himmel steigen lässt.

Wie jedes Jahr sind auch 2011 aber auch große Heimatbands ganz hoch im Kurs: Rap-Innovator Casper zum Beispiel: Nicht nur stieg er mit seinem Zweitwerk "XOXO" auf Platz eins der Media Control Charts ein. Die Musikwelt streitet darüber, inwiefern das überhaupt noch Hip Hop ist. Klarer ist die Sache bei Label-Mate Marteria, der ebenfalls Omas Festivalbühne entert. Besonders spannend wird's bei Blackmail – die Koblenzer sind schließlich mit neuem Frontmann unterwegs. Aber auch der Elektro-Irrsinn von Bratze oder der Indie-Punk von Turbostaat und Findus werden das 13. Omas Teich für Freunde der kleinen Festivals zum erfüllten Traum werden lassen.

Und wir wären ja nicht auf Omas Teich, gäbe es nicht auch typisch Ostfriesisches auf dem Gelände der ehemaligen Baumschule: Da bieten die Teichgames ulkige Zuschauer-Contests fernab des gesunden Menschenverstandes. Wer zudem sein Skateboard einpackt, kann auf Opas Minirampen-Kajüte, einer schmucken Half-Pipe, die Sau rauslassen. Und nicht zu vergessen: Omas Gute Stube, in der Bands gegen Fans zum bekloppten Kochduell antreten.

Man sieht: Auch mit dem wahrscheinlichen Passieren der 10.000 Besucher bleibt's bei Oma noch so eigen und kultig, dass hier nicht das Pöbelvolk von Riesenfestivals umherwüten wird. Einfach so sehen: Omas Wohnzimmer ist weiterhin urgemütlich – es wird nur ein wenig größer.

Die Bands im Überblick: Editors, Wir sind Helden, Madsen, Danko Jones, Marteria, Zebrahead, Frank Turner, The Go! Team, Turbostaat, Royal Republic, Casper, The Thermals, Blackmail, Timid Tiger, Station 17, And So I Watch You From Afar, Bratze, Herrenmagazin, The Skatoons, Adolar, Findus, Molotov Jive, Bondage Fairies, Three Chord Society, The Blackout Argument, The Cads, Three Yard Foxes, Hurricane Dean, Rampage

Tickets kosten 59,00 Euro (2-Tage Festivalticket), Tagestickets für Freitag und Samstag kosten jeweils 39,00 Euro. Für Eltern, die mit ihren Kindern zu Omas Teich wollen, gibt's das Vatertags-Spezial-Ticket für 45,00 Euro. Sämtliche Tickets sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie natürlich über die Festivalhomepage erhältlich.

Weitere Infos unter www.omas-teich.de

Gordon Barnard

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