Festival-Vorbericht

Omas Teich Festival 2009


Quizfrage: Wer ist die wohl einzige elfjährige Oma der Welt? Richtig – das gerne liebevoll "Oma" genannte Omas Teich Festival, gelegen im beschaulichen ostfriesischen Großefehn, das sich seit 1998 immer mehr zur beliebten Adresse für (nicht nur) norddeutsche Festivalfreunde entwickelt hat. Und, weiter gefragt: Wie lange braucht diese Oma, um erwachsen zu werden? Die Antwort: Sie ist voll dabei!

Denn viele der Schritte, die ein Festival in seiner Reifung normalerweise zu vollziehen hat, ist Omas Teich mittlerweile gegangen. Erste Verpflichtungen namhafterer, überregional bekannter Künstler: CHECK, seitdem 2003 Muff Potter verpflichtet wurden (die Omas Teich übrigens 2009 ihren mittlerweile dritten Besuch abstatten werden). Langsame Schritte zur Verpflichtung ausländischer Künstler: CHECK, denn in den letzten Jahren reisten bereits Bands wie Shout Out Louds, Aereogramme, Kaizers Orchestra oder Johnossi ins Auricher Umland. Zwangsläufige Vergrößerung des Festivalgeländes aufgrund explodierenden Zuschauerinteresses: CHECK – denn nachdem das Gelände im Großefehner Industriegebiet bis 2008 noch 5000 Besuchern ausreichenden Platz bot, können 2009 erstmals 6000-7000 Musikfreunde beherbergt werden.

Es ist kaum anzuzweifeln, dass der hervorragende, familiäre Ruf des Festivals – wer einmal dort war, kommt gerne wieder und bringt auch den einen oder anderen Freund mit – an dieser Entwicklung einen bedeutenden Anteil hatte, doch werden auch die dieses Jahr bestätigten Künstler für viele ein Ticketkaufgrund gewesen sein: Denn den ersten Headlinerposten nimmt 2009 niemand anderes als Deichkind ein, die spätestens seit "Remmi Demmi", allerspätestens aber seit dem aktuellen Album "Arbeit Nervt" zur ersten musikalischen Anlaufstelle für Partyphile geworden sind. Begleitet auf den oberen Rängen dabei von den norwegischen Turbonegro, die sich musikalisch zwar kaum mehr von den Deichkindern unterscheiden könnten, jedoch ein mindestens eben so sicherer Garant für ausufernde Live-Auftritte sind. Ob die sicherlich ebenso ausgelassenen Fans dieser Bands (Achtung, Klischees) die bisher stets gemütliche Stimmung auf dem Campingplatz stören werden? Wir vermögen es nicht zu sagen, sind aber mit Sicherheit die letzten, die den Teufel an die Wand malen wollen.

Und außerdem: Auch 2009 ist Omas Teich weit davon entfernt, zu einem dieser unsäglichen Abriss-Festivals zu mutieren, das kein Besucher ohne weggesoffene Hirnzellen im neunstelligen Bereich verlässt – dazu bewiesen die Booker auch dieses Jahr wieder ein zu gutes Händchen darin, feine Liebhaberbands zu verpflichten, die man so vielleicht nie in der ostfriesischen Tiefebene vermutet hätte. Dazu gehören unter anderem die unlängst wieder vereinigten Indie-Legenden um Evan Dando – The Lemonheads -, The Rifles für den Freund heißen Scheißes von der Insel oder Gisbert zu Knyphausen, einen der aktuell spannendsten deutschsprachigen Singer/Songwriter. Das vollständige Programm:

DEICHKIND – TURBONEGRO – THE RIFLES – THE LEMONHEADS – MUFF POTTER – BLOOD RED SHOES – KILIANS – DISCO ENSEMBLE – MONTREAL – SONDASCHULE – BADDIES – EGOTRONIC – CLICKCLICKDECKER – GISBERT ZU KNYPHAUSEN – SABOTEUR – MIKROBOY – AULETTA – RIVERLINE // Sowie auf der Audiolith-Aftershowparty: JURI GAGARIN – ONE FOOT IN DA RAVE – KRINK – DAS AUDIOLITH – RAMPUE + IRA – PLEMO

Zwei-Tages-Tickets für das komplette Festival sind noch zum Preis von 44,50 Euro erhältlich und beinhalten Parken und Camping. Alle weiteren Informationen finden sich auf www.omasteich.de

Gordon Barnard

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