Festival-Vorbericht

Haldern Pop Festival 2019


Das legendäre Haldern Pop Festival steht wieder in den Startlöchern. Persönlich ist es das zehnte Mal, dass für ein paar Tage das gemütliche Bett gegen eine Isomatte in einem Zelt am Niederrhein getauscht wird. Das hat gute Gründe: Neben der wunderbaren Atmosphäre, die das ganze Dorf einnimmt, dem tollen gastronomischen Angebot und den morgendlichen Badesessions im See steht ein Line-up aus alten Bekannten und neuen Gesichtern.

So etwa Michael Kiwanuka, dessen denkwürdigen Auftritt im Jahr 2016 es zu toppen gilt. Dieses Mal nicht in strahlendem Sonnenschein, sondern als vorletzter Act auf der Hauptbühne am Samstagabend. Ähnlich wird hoffentlich die Spielfreude, die fantastische Stimmung und die tolle Setlist des Konzerts, das schon bei den ersten Klängen von "Cold Little Heart? das Publikum in seinen Bann zog.

Ähnlich sieht es bei den Idles aus, für die sich zwar einiges seit ihrem umjubelten Abriss des Spiegelzelts im Jahr 2017 geändert hat, deren sympathisches und mitreißendes Auftreten jedoch unverändert ist. Vor zwei Jahren brachten die kürzlich für den Mercury Preis nominierten Briten noch das volle Spiegelzelt zum Schwitzen, nun wird ihnen die Ehre zuteil, die Hauptbühne am Freitag abzuschließen. Dass auch die größeren Bühnen kein Problem für die Band sind, bewies sie erst kürzlich beim Hurricane Festival. Ein absolutes Must-See!

Aber auch von den unbekannteren Acts sind einige wärmstens zu empfehlen. So etwa Haiku Hands, deren elektronische Klänge direkt nach Michael Kiwanuka im Spiegelzelt durchaus einen Kulturschock darstellen könnten. Es wird getanzt, gefeiert und geschwitzt werden, und sollte sich der ihnen vorauseilende Ruf als fantastischer Live-Act bestätigen, könnte der Gig zu einem der vielfach beschworenen Haldern-Momente werden. Und wer weiß, vielleicht sehen wir die Australier dann in ein paar Jahren auf der Hauptbühne wieder.

Eigentlich sind die ganzen Empfehlungen jedoch egal. Zum Haldern Pop gehörte schon immer das unerwartete Highlight, die bis dato unbekannte Band, zu der man eher zufällig kommt. Damit ist das Haldern Pop nicht (mehr) alleine, viele Festivals verkaufen sich in den letzten Jahren eher durch Vertrauen auf das Näschen der Booker als durch große Bestätigungen. Dennoch, das Gesamtbild des Festivals aus Bands, Atmosphäre und dem Freundeskreis, den man jedes Jahr wieder auf dem Campingplatz trifft, überzeugt mich jetzt zum nunmehr zehnten Mal – und wird es wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren.

Lewis Wellbrock

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