Rezension

TR/ST

The Destroyer - 2


Highlights: Iris // This Slow
Genre: Synthwave // Elektropop
Sounds Like: Crystal Castles // Austra // Boy Harsher

VÖ: 01.11.2019

Nachdem sich im Frühjahr nach langer Sendepause Robert Alfons aka TR/ST mit dem gelungenen Comeback "The Destroyer - 1" zurückmeldete, folgt nun wie versprochen der zweite Teil des Albums. Auch der beginnt stimmungsvoll mit einer reduzierten Pianoballade, in der nur vage Synthieflächen im Hintergrund wabern ("Enduring Chill"). Ein vielversprechender Auftakt, der auch mit dem nachfolgenden "Iris" fortgeführt wird. Man könnte sagen, ein "typischer" TR/ST-Song: Unterkühlter Synthwave, der mit seinem melodiösen Refrain dennoch ein gewisses Hitpotenzial birgt.

Dann folgt allerdings die große Ernüchterung. Der komplette Mittelteil von "The Destroyer - 2" besteht aus zwei- bis dreiminütigen Soundskizzen, die teilweise wie Demos klingen ("Darling", "The Stain") und teilweise einfach nur Songfragmente bzw. Interludes sind ("Cor", "Shame"). Auf einem gerade einmal acht Songs umfassenden "Album" eine ziemliche Hausnummer und so entsteht der Eindruck, dass hier einfach noch ein paar Überbleibsel geparkt wurden.

Am Ende versöhnt das facettenreiche "This Slow" noch einmal ein wenig. In über sechs Minuten wird hier die komplette Bandbreite von dem aufgefahren, wozu TR/ST (eigentlich) im Stande ist: elektronische Soundflächen, wandelbarer Gesang, eine tolle Atmosphäre und mindestens eineinhalb Füße auf dem Dancefloor. Wirklich aufgegangen ist das Konzept, "The Destroyer" in zwei Teile zu spalten aber unterm Strich nicht. Zwar mögen beide Parts dadurch für sich gesehen kurzweiliger wirken, ohne das "Füllmaterial" wäre das aber eine einzige famose Platte geworden.

Benjamin Köhler

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