Rezension

Torpus & The Art Directors

From Lost Home To Hope


Highlights: The Leaving // Dancing Kids & Summers Laughter // Known, Seen, Judged
Genre: Country-Folkpop
Sounds Like: Fleet Foxes // Mumford & Sons

VÖ: 12.10.2012

Thees Uhlmann hat bekanntermaßen einen guten Riecher. Immer wieder spürt er irgendwo großartige kleine Bands auf, die genau den Nerv der Zeit treffen (wie zuletzt Young Rebel Set). Nach dem großen Erfolg, den amerikanische Bands in der letzten Zeit mit mehrstimmigem Folkpop hatten, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch deutsche Versionen auf der Bildfläche erscheinen würden und so ist es nicht verwunderlich, dass eine der ersten Bands dieser Art von Uhlmanns Hamburger Label Grand Hotel Van Cleef unter Vertrag genommen wurde. Torpus & The Art Directors schaffen es, Banjo, Harmonium, Kontrabass und vielschichtige Gesangsmelodien zu kombinieren, ohne dabei angestrengt oder kitschig zu wirken.

Durchaus gekonnt spielen Sönke Torpus und seine Art Directors mit den verschiedenen Variationen der Kombination der Genres Pop, Folk und Country. Sie orientieren sich dabei gerne an klassischen Mustern wie dem klagenden Blues („It All Falls Together“) oder Countryballaden („Fall In Love“), ohne aber dabei in Klischeefallen zu tappen. Etwas lauter (und zugegebenermaßen frischer) klingt der Opener „The Leaving“, der mehr der Tradition des Folk verschrieben ist. Das balladeske „Dancing Kids & Summers Laughter“ bezaubert hingegen vor allem mit dem Refrain, in dem Torpus' klare Stimme nur ganz leicht von einem Glockenspiel unterstützt wird. Die Single „Known, Seen, Judged“ erinnert am deutlichsten an Fleet Foxes und ist das Lied, das auf dem Album am klarsten hervorsticht.

Ja, es sind ein paar wirklich schöne Stücke, die Torpus & The Art Directors auf „From Lost Home To Hope“ versammelt haben. Auf Albumlänge vermag der lässige Countryfolk aber leider nicht zu fesseln. Zu ähnlich sind sich die Lieder, zu blass bleiben die Alleinstellungsmerkmale und von den Texten bleibt auch nicht wirklich viel hängen. Es ist zwar einerseits angenehm, dass die Countryelemente über weite Teile der Platte nur dezent und unaufdringlich eingesetzt werden, aber es könnte sicher nicht schaden, die genretypischen Instrumente mehr in den Mittelpunkt zu stellen.

Lisa Dücker

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