Die schlechteren The Coral sind wieder da. So hart das auch klingen mag, diesen Ruf haben sie weg. Dass die Liverpooler um Songwriter David McCabe aber durchaus eigenständig klingende Lieder im Stande sind zu schreiben, fällt vielen Kritikern nicht so recht auf. Eines ist aber nicht von der Hand zu weisen: Den hohen Wiedererkennungswert, den eine erstklassige Band auszeichnet, hatten sie bis jetzt noch nicht. Ob sich daran etwas geändert hat und sie allen Kritikern dieser Welt die kalte Schulter zeigen können, wird uns ihr neues Album „Tired Of Hanging Around“ belegen können.

Was erwartet den Höhrer dieses mal? Wieder einen Kessel Buntes wie auf ihrem Debutalbum „Who Killed The Zutons?“ mit einer Prise Funk, Soul, Rock und Surf? Wieder musikalische Verweise, die von den Talking Heads, über Sly&The Family Stone bis hin zu Television reichen? Oder ist doch alles anders? Um es gleich vorweg zu nehmen, „Tired Of Hanging Around“ knüpft nahtlos am Vorgängerwerk an. Zwar klingt das alles ein Stück erdiger und weniger poppig, aber den bunten Stilmix haben sie beibehalten. Man nehme etwa „Why Won´t You Give Me Your Love?“, ein wunderbar eingängiges und treibendes Stück Soulrock, bei dem das Tanzbein voll auf seine Kosten kommt. Oder aber „Valerie“, Soul in seiner reinsten und wunderbarsten Form.

Inhaltlich begibt sich McCabe auf eine Reise durch verschiedene Lebenslagen. Er gibt den Lebenskrisenmanager, badet in Selbstmitleid oder verfasst eine Ode an die Einzige.

Die Zutons haben ein durchaus interessantes Album abgeliefert, welches wieder vor allem durch seine Stilvielfalt besticht. Um sich jedoch aus der Masse herauszuheben fehlt ihnen noch ein Funke besseres Songwriting. Wie gesagt, NOCH.

Marcus Schmanteck

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