Strokes. Dieser Name hallt nach in den heiligen Hallen des Rock‘n‘Roll – schon jetzt. Gerade mal 10 Jahre ist es her, dass die Strokes auf „Is This It“ nochmal alles konservierten, was Rock-Musik seither ausgemacht hat und es mit einem Mal und aller Gewalt in die Welt hinaus schleuderten, während sich alle anderen an besonders innovativen Indie-Spielereien versuchten. „Is This It“ ist nun ein Meilenstein und der Nachfolger („Room On Fire“), ein häufig unterschätztes Album, sowie das verworrenere „First Impressions Of Earth“ liegen bereits einige Jahre zurück. Da kommen Julian Casablancas, Albert Hammond Jr. und Co. nach diversen Solo-Projekten mit Platte Nummer vier um die Ecke. 

Man fragt sich natürlich, ob die Strokes-fremden Projekte wie Little Joy, Nickel Eye oder die Soloplatten von Albert Hammond Jr. (Casablancas‘ Solo-Ausflug blieb ja eher konservativ am Sound der Ursprungsband haften) Einfluss auf den Sound auf „Angles“ haben. Oder ob die Welle zwanghaften Minimalismus' oder innovativer Soundarchitekturen, die die Musikwelt in den letzten Monaten überschwemmt hat, auch die Strokes erreicht. 

Beides kann an dieser Stelle vehement verneint werden. Die innovativsten Momente der Platte sind die knallharten 80s-Anleihen inklusive Lack-Hosen-Gehabe auf „Two Kinds Of Happiness“ und „You‘re So Right“, einem zart angehauchten Wave-Rock-Song, der zum ersten Mal elektronische Spielereien in den Sound der New Yorker einfließen lässt. Beides funktioniert zwar, steht jedoch hinter den acht Strokes-typischen Stücken zurück. 

„Macchu Picchu“ legt direkt zu Beginn los mit einer dieser verspielten Gitarren-Melodien, die sich nölend und nörgelnd über den gesamten Song werfen und nur noch von Casablancas‘ ultra-cooler Teilnahmslosigkeit übertroffen werden. „Games“ könnte sich am Ende in die Riege der großartigen Strokes-Singles „Last Nite“ oder „12:51“ einreihen. 

Es ist erfrischend zu sehen, dass hier eine Band wieder auf die Bildfläche zurückkehrt und nicht den Drang verspürt, alles anders zu machen, sondern genau da weitermacht, wo sie vor zehn Jahren angefangen hat. Danke für ein weiteres großartiges Stück Rock‘n‘Roll!

Andreas Peters

Lesen

Weitersagen

Finden