Rezension

The Smith Street Band

Throw Me In The River


Highlights: Something I Can Hold In My Hands // Surrey Dive // The Arrogance Of The Drunk Pedestrian // Throw Me In The River
Genre: Punk // Folk-Punk
Sounds Like: The Gaslight Anthem // Frank Turner

VÖ: 31.10.2014

Bei der Gründung einer Band steht der Bandname zu Beginn erstmal nicht im Vordergrund. Man spielt und spielt sich die Finger wund, beginnt Songs zu schreiben und seinen Sound zu finden. Manchen ist der Name auch gar nicht wichtig und er wird aus dem Zufall geboren. The Smith Street Band hieß bis 2011 Wil Wagner And The Smith Street Band, änderte diesen Namen aber, um die neu eingeschlagene Musikrichtung zu unterstreichen. Die Namensgebung war also alles andere als zufällig, trotzdem ist eins klar: Bräuchten die Australier zur Zeit mal wieder einen neuen Namen, wären Vorschläge wie Gaslight Turner oder Frank Anthem sehr naheliegend.

Denn The Smith Street Band lässt sich am besten als eine Mischung aus eben jenen The Gaslight Anthem und Frank Turner beschreiben. Dabei könnte die Band für einige Fans, die mit den neueren Werken der eben genannten nicht mehr richtig warm werden, die Lösung sein. Viel Melodie, der Gesang von Wil Wagner und die gerne einmal lauter werdende Instrumentierung sind genau das richtige für alle, die Genre-Meilensteinen wie "Sink Or Swim" immer noch nachtrauern.

Auf "Throw Me In The River" stellt schon "Something I Can Hold In My Hands" einen wunderbaren Einstieg dar. Dabei sticht ganz besonders der Unterschied zwischen den ruhigen Strophen, in denen Wagners Stimme nur durch leichtes Drum- und Gitarrenspiel unterstützt wird, und dem ausufernden und lauten Refrain hervor. Diese Gegensätze lassen sich auch im weiteren Verlauf des Albums finden. So startet "Surrey Dive" sowohl in Bezug auf die Instrumentierung als auch bei den Vocals laut und roh, legt dann eine ruhige Minute ein, um schließlich einen furiosen Abschluss hinzulegen.

Und einen weiteren Aspekt, den dieses Genre besonders macht, setzt die Band mit Bravour um: Das Erzählen von Geschichten auf simple, dennoch wunderschöne Weise. Bestes Beispiel ist der Titelsong, der in den Strophen kleine Geschichten erzählt und dann im Refrain laut Throw Me In The Fucking River gröhlt, aber dabei nie unmelodisch wird. Das sind Lieder, die ein Brian Fallon nicht großartiger hätte schreiben können.

"Throw Me In The River" weiß somit von der ersten bis zur letzten Sekunde zu überzeugen. So sehr, dass man sich problemlos dabei erwischt, stundenlang den gleichen 11 Liedern zu lauschen, ohne auch nur im Ansatz die Musik wechseln zu wollen. The Smith Street Band ist immer flexibel, zwischen dem Punk von The Gaslight Anthem und dem Folk Frank Turners. Wenn es dann mal wirklich laut wird, kommen sogar Erinnerungen an die frühen Biffy Clyro hoch. Hut ab, The Gaslight Turner.

Lewis Wellbrock

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