Rezension

The Rural Alberta Advantage

The Wild


Highlights: Beacon Hill // Bad Luck Again // Toughen Up
Genre: Indierock
Sounds Like: The Weakerthans // Frightened Rabbit

VÖ: 13.10.2017

The Rural Alberta Advantage stehen seit zwölf Jahren und drei Alben für eindringlichen Indierock, mal leise mit Akustikgitarre, aber auch immer mal wieder mit krachigen Ausbrüchen – am besten in Kombination. Daran ändert sich auch mit der neuen Platte „The Wild“ nichts Wesentliches. The Rural Alberta Advantage breiten für eine halbe Stunde eine wohlige Decke über ihre Zuhörer und die Zeit vergeht so schnell, dass man sich fragt, ob die Platte wirklich so kurzweilig ist oder ob man zwischendurch mal eben weggenickt ist.

Tatsächlich muss man sich wundern, wie ähnlich „The Wild“ seinen Vorgängern ist. Immerhin hat es einen bedeutenden Personalwechsel gegeben: Gründungsmitglied Amy Cole hat Ende letzten Jahres die Band verlassen. Ihren Platz als Keyboarderin/Bassistin/Sängerin hat Robin Hatch eingenommen, die sich ganz vorzüglich in die Band einfügt. Und so ist auch „The Wild“ wieder ein Album geworden, das viel Zeit und Aufmerksamkeit braucht. Wer nur mit halbem Ohr hinhört, wird wohl nur wenig Bemerkenswertes finden.

Da ist es ein schöner Zufall (oder wohl eher ein geschicktes Händchen bei der Singleauswahl), dass einer der stärksten Songs als Vorabsingles ausgekoppelt wurde: Der Opener „Beacon Hill“ ist inspiriert von den verheerenden Flächenbränden, die im letzten Sommer für circa drei Monate im kanadischen Alberta wüteten. Das Lied ist ein kraftvoller Einstieg, bei dem treibende Gitarrenläufe und scheppernde Drums mit einer gehauchten Bridge kombiniert werden und endet mit den optimistischen Worten „I can make it right“. Die andere Single „Brother“ ist zwar ein solider Song, wird auf dem Album allerdings von dem darauffolgenden „Toughen Up“ überschattet. Was als reduzierte Ballade beginnt, baut sich ganz stilecht zum Indierocker auf. Leider reicht das alles nicht, um „The Wild“ zum ganz großen Wurf zu machen. Dafür sind sich die Songs auf Albumlänge doch zu ähnlich, auch wenn sie einzeln kurzweilig sind.

Lisa Dücker

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Video zu "Brother"
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"White Lights"
"Beacon Hill"

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