Rezension

The Picturebooks

Home Is A Heartache


Highlights: Wardance // I Need That Oooh // Fire Keeps Burning
Genre: Blues // Garage Rock // Wüste
Sounds Like: The Black Keys // The Kills // The White Stripes

VÖ: 10.03.2017

Zwei Jahre tourten Gitarrist Fynn Claus Grapke und Schlagzeuger Philipp Mirtschink mit ihrem Quasi-Debüt „Imaginary Horse“ und fuhren gerade in den Staaten mit ihrem Blues-Rock erste Achtungserfolge ein. Wieder zurück von diesem Trip, schlossen sich der Sohn von Thumb-Sänger Claus Grabke und Mirtschink wieder in die heimische Garage in Gütersloh ein, stellten zwei Mikros auf und produzierten in wenigen Monaten die aktuelle Veröffentlichung „Home Is A Heartache“.

Die gesammelten Einflüsse der Tour flossen direkt in die Songs, welche nun wiederholt knietief im Bluessumpf stecken. Dabei bleibt das Erfolgsrezept bisweilen unverändert: Grabke lässt die Gitarrenriffs seiner Gesangslinie folgen, während Mirtschink sein monströses Set mit Mallets bearbeitet, weil normale Sticks nicht diese Wucht erzeugen könnten.

Mit besagter Wucht beginnt dann auch „Wardance“. Die krachenden Drums sammeln unterwegs die verzerrte Gitarre ein und gesellen sich zum Chor, welcher gerade inbrünstig den Kriegstanz zelebriert und nebenbei die Backings für den Song liefert. „Fire Keeps Burning“ verschleppt den Beat ganz ordentlich und reißt die Gitarre gleich mit in diesen stampfenden Groove. In bester Kills-Manier wird hier der Spannungsbogen gespannt, nur ohne sich richtig zu entladen. Hier hätte man die Songs vielleicht an der einen oder anderen Stelle mal von der Leine lassen können. Mit „I Need That Oooh“ wird einem dann anschließend ein lupenreiner Hit entgegen geschmettert, der ungewohnt eingängig daher kommt, der Band aber bestens zu Gesicht steht. Dass sie das Ganze auch in leise können, beweisen sie dann in „I Came A Long Way For You“, wo plötzlich der Vergleich zu Two Gallants nicht weit weg ist.

Es hätte bei dieser Mammut-Tour durchaus passieren können, dass The Picturebooks zu viel Sand mit aus der Wüste schleppen, der ihre Musik dann zu trocken und verkappt hätte klingen lassen. Stattdessen bringen sie eine neue Eingängigkeit mit, die ihnen gut zu Gesicht steht und sie davor bewahrt hat, sich zu wiederholen. Das ist jetzt noch nicht innovativ, aber authentisch – und genau darum geht es.

Sönke Holsten

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