Rezension

The Killers

Sawdust


Highlights: Ruby, Don't Take Your Love To Town // Romeo And Juliet // Tranquilize
Genre: Indie // Rock
Sounds Like: Dire Straits // The Bravery // Joy Division

VÖ: 16.11.2007

Weihnachtszeit - Best-Of-Zeit. Irgendwie ist es ja beruhigend, dass die Killers nach gerade mal zwei Alben nicht auf die Idee gekommen sind, eine Greatest-Hits-Compilation auf die Reise unter die Weihnachtsbäume der Welt zu schicken. Damit aber doch etwas darunter liegt und da man für ein komplett neues Album keine Zeit hatte, ist es also eine B-Seiten- und Raritätensammlung mit ein paar neuen Liedern geworden. Hohoho!

Natürlich lässt sich über den Sinn einer CD wie dieser streiten. Sind B-Seiten-Platten der Tod der Single, sind sie Geldmacherei, sind sie nur was für Fans? Zumindest Letzteren ist "Sawdust" gewidmet, so stehts im Booklet, wie nett. Aber was steckt drin? Lohnt sich der Kauf?

Für den Opener "Tranquilize" konnten die Killers Lou Reed gewinnen. Es ist immer gefährlich für ein Album, ein solches Ausrufezeichen an den Anfang zu setzen, denn was soll danach noch kommen? "Shadowplay", ein Joy Division-Cover aus den "Sam's Town"-Sessions 2006. Ein gelungenes Stück. Ebenfalls sehr gelungen ist "Leave The Bourbon On The Shelf", ursprünglich 2002 mal zwischendurch, jetzt neu für "Sawdust" eingespielt. Cheers!

Neben typischen Killers-Nummern wie "Sweet Talk" und "Under The Gun" finden sich noch ein paar Coverversionen auf der CD. Very charming: Der Country-Song "Ruby, Don't Take Your Love To Town", den Mel Tillis einst für Kenny Rogers sang. Und auch das Dire-Straits-Cover "Romeo And Juliet" lässt nicht viel vom Original vermissen, auch wenn Brandon Flowers den Song stimmlich ein wenig anders interpretiert als Mark Knopfler.

Die Remixe wirken da eher wie Füllmaterial. Klar, "Mr. Brightside" war ein Hit und gibt "Sawdust" dann doch einen leichten Greatest-Hits-Hauch. Und wenn man schon mal in den legendären Abbey Road Studios aufnehmen durfte, dann muss vermutlich auch eine spezielle Version von "Sam's Town" drauf. Ist ja auch nett. Drücken wir mal ein Auge zu, schließlich steht Weihnachten vor der Tür.

Tja, was ist "Sawdust" nun? Lohnt sich der Kauf? Im Grunde schon. Es fehlt zwar irgendwo der rote Faden, der sich durch die beiden Studioalben "Hot Fuss" und "Sam's Town" zog, aber diese Platte ist zumindest eine gute Ergänzung, die das Werk der Band aus Las Vegas komplettiert. Nicht unbedingt nur für Fans - wer lediglich "Mr. Brightside", "Somebody Told Me" und "When We Where Young" kennt, könnte über die Bandbreite der Killers überrascht sein.

Martin Korbach

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