Rezension

The (International) Noise Conspiracy

Armed Love


Highlights: Black Mask // Communist Moon
Genre: Garagen-Punk'n'Roll
Sounds Like: Iggy Pop // Yeah Yeah Yeahs // The Von Bondies // The Datsuns

VÖ: 12.07.2004

Viva la révolution. Genau! Und damit es auch wirklich jeder versteht hat Sänger Dennis Lyxzén seine Texte diesmal einfach und verständlich gehalten. Ein politisches Manifest ist es also mal wieder. Das man es diesmal aber todernst meint zeigt schon, dass man Produzentengigant Rick Rubin angeheuert hat, der wirklich alles aus der Band rausholt. Mächtiger Sound, der aber bei den entscheidenden Stellen wieder aufs Minimum reduziert wird und so die Idendität der Band wahrt.

Man nimmt also weiterhin kein Blatt vor den Mund, prangert die Mißstände der menschlichen Kultur und Politik an und predigt den Kommunismus als einzig wahre Staatsform. Für Gleichgesinnte also ein Fest, aber auch Andersdenkende kommen durchaus auf ihre Kosten. Da wird dann halt einfach die Bedeutung der Songs ausgeblendet und dann geht das auch. Denn "Armed love" kann man schonmal als eines DER Sommeralben dieses Jahres bezeichnen. Party, Sommer, Tanzen , Feiern schreien förmlich aus der Scheibe heraus. Das fängt gleich bei "A small demand" an, welches ein klasse Saxophonsolo beinhaltet. Wer da ruhig sitzen kann muss taub sein. Gleich nachgelegt wird mit "The way I feel about you", einem Retrostampfer mit typischen Orgelsound. So schmeckt der Sommer! " Black mask" muss eigentlich der nächste Vodafone Song sein, da gibts keinen Zweifel. "Just give me a black mask!" Aber gerne doch! Richtig deutlich wird es dann bei "Communist Moon". "Let´s all share our dreams under a communist moon." Da kann man unmöglich nein sagen, bei dem Klassesong! Soweit die Hits nach den ersten Durchläufen, die die alternativen Clubs auf jeden Fall erobern werden.

Die restlichen Songs sind weniger eingängig, beweisen aber nach mehrmaligem Hören durchaus Potential. "Let´s make history" und "The dream is over" zum Beispiel entfalten sich erst langsam, werden dann aber ebenfalls zu absoluten Ohrwürmer. Trotz dem Abgang von Organistin und Lyxzén- Ex Sara Almgren bildet die Orgel immer noch eine zentrale Position und verleiht den Liedern so erst den richtigen Schliff. Für die Aufnahmen hat man hierzu Billy Preston verpflichten können, der schon bei den Rolling Stones an den Tasten saß.

Mit diesem Album sollten die Schweden den Durchbruch zumindest in Europa schaffen. Ob der große Sprung nach Amerika gelingt wird allerdings schwierig werden, zielen die Texte doch mehrfach auf das dortige Machtgefüge ab. Solange sie aber so gute Musik wie hier machen, dürfte dies allerdings egal sein.

Benjamin Köhler

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