Rezension

The Goon Sax

We're Not Talking


Highlights: Make Time 4 Love // Love Lost // Strange Light // Sleep EZ
Genre: Indie-Pop
Sounds Like: The Go-Betweens // Twerps // Beat Happening

VÖ: 14.09.2018

Wie der Vater, so der Sohn? Während andere Vatermord begehen und mit mehr, allerdings häufiger minder großem Erfolg das Schattendasein hinter sich lassen wollen – man denke nur an Jakob Dylan und seine unsäglichen Wallflowers – macht Louis Forster, Sohn des großen Robert Forster, Sänger der wohl wichtigsten australischen Indie-Band The Go-Betweens, keinen Hehl aus seiner Herkunft. Seine Band The Goon Sax emuliert sowohl in Bezug auf Gesang (selbstverständlich zum großen Teil vom Sohn übernommen), Instrumentierung und Songwriting das väterliche Vorbild. Daran hat sich auf dem zweiten Album „We’re Not Talking“ nichts geändert.

Bereits der Opener „Make Time 4 Love“ ist feiner, klassischer Indie-Pop, der keine Angst davor hat, das Blaue vom Himmel zu geigen und sich mit schrägem Sprechgesang in die große Indie-Tradition der Achtziger zu reihen. Auch das Fragmentarische, eine weitere Obsession des klassischen Indie-Rock vergangener Zeiten, bekommt auf diesem Album eine tragende Rolle: Sowohl „Somewhere In Between“ als auch „Now You Pretend“ sind lediglich Ideen, die Übergänge schaffen und dem Aufbau einer Atmosphäre dienen. Besonders schön sind die Beiträge der Drummerin Riley Jones wie auf „Strange Light“. Diese fischen zwar auch in klassischeren Indie-Gewässern, bauen allerdings eine sehr intime, heimelige Atmosphäre auf und heben sich in ihrer Erhabenheit vom hektischeren Indie-Rock ihrer männlichen Mitmusiker ab.

„We’re Not Talking“ ist sicherlich kein ganz großer Wurf. Nichtsdestotrotz ist dieses Album ungemein souverän, geschmeidig und obwohl es manchmal an Eigenständigkeit fehlt, ist es doch schön, ein solch klar ausgerichtetes Album zu hören und sich auf Knopfdruck in die große Zeit der Indie-Musik zurückversetzt zu fühlen.

Yves Weber

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