Rezension
The Flatliners
Dead Language
Highlights: Resuscitation Of The Year // Drown In Blood // Sew My Mouth Shut
Genre: Punkrock
Sounds Like: The Menzingers // Banner Pilot // Red City Radio
VÖ: 13.09.2013
Ist eine Sprache tot, spricht sie keine Sau mehr. Prominentestes Beispiel ist Latein. Und obwohl es heute nur ausgewiesene Nerds wagen (und schaffen) würden, es tatsächlich zu sprechen, hat Latein noch immer seinen Nutzen. Wer's mal hatte, dem legt sich direkt ein schneller Zugang zu anderen Sprachen. Und, klar: Zum Verstehen antiker Texte ist Latein natürlich unersetzlich. Gilt das nun auch bei The Flatliners, deren vierte Platte dem Namen "Dead Language" untersteht?
Nun: Ihr straighter, melodischer Punk ist schön clever und wummst schön. Völlig verdient landeten sie damit auf der Genre-Qualitätsschmiede Fat Wreck. Gut? Ja. Aber unersetzlich? Das dann doch nicht. "Dead Language" rockt mit gehörig Druck, lässt aber Markenzeichen missen, die den letzten Kick geben würden.
Läuft's optimal, stehen unterm Strich Songs wie "Drown In Blood". Das sprintet voran, zerrt jeden mit in den Pit und hebt zum Refrain nochmal ab. Läuft's solide – so wie meistens auf "Dead Language" – knüppelt die Band schön durch, lässt aber nur wenig haften. Sei es "Bury Me", sei es "Hounds" – bei einem per se so griffigen Sound müssten sich solche Songs ins Hirn fräsen. Sie tun es nicht. Ansonsten bekommen die vier Mid-Tempo-Nummern ordentlich hin, wie "Tail Feathers" beweist. Mit "Dead Hands" kotzen sie sich sogar einmal gehörig aus. Nur: The Flatliners wagen sowas zu selten.
Ja, "Dead Language" ist enorm homogen. Zu enorm. Handwerklich geht das ohne Bedenken durch, den Songs hätten aber immer mal wieder Schlenker gut getan. Oder Breaks. Oder Refrains, die eben so richtig zünden. Die Band rockt ihr Ding über 41 Minuten stramm runter. Geht in Ordnung. Versteht jeder mit Hang zum Punk. In dem Sinne: "Dead Language" ist, anders als Latein, nicht tot. Es ist sogar quicklebendig. Aber eben auch bei weitem nicht so wegweisend.
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