Rezension

The Darkness

Hot Cakes


Highlights: Nothings Gonna Stop Us // Keep Me Hangin' On // Living Each Day Blind // She's Just A Girl, Eddie
Genre: Glamrock // Hardrock
Sounds Like: Queen // Thin Lizzy // The Ark

VÖ: 17.08.2012

Im Jahr 2006 sah es so aus, als wäre die Zeit von The Darkness nach sechs Jahren Bandgeschichte, drei davon unter der Wahrnehmung der Öffentlichkeit, bereits abgelaufen. Justin Hawkins' Alkohol- und Kokainexzesse führten ihn in die Entzugsklinik und nur drei Monate später entschied er sich dazu, die Band zu verlassen. Anschließend scheiterte er erst im englischen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest und gründete dann die Band Hot Lake, die sich noch etwas erfolgloser gestaltete als Stone Gods, die Band seiner Exkollegen, die es zumindest zweimal in die englischen Singlecharts schafften. Die Reunion erfolgte 2011, neben den Konzertauftritten in Großbritannien und Japan starteten zeitgleich die Arbeiten an ihrem dritten Album.

"Hot Cakes" sollte man als Fan von Rockmusik nicht nur aufgrund des tollen Covers ins Auge fassen, denn The Darkness füllen mal wieder eine Nische aus, die in den letzten Jahren kaum jemand besetzen wollte. Dabei klingt die Band der Hawkinsbrüder beinahe so, als wären sie nie weg gewesen. Tolle Gitarrenriffs von Dan, die aus der Hochzeit des Glamrock stammen können, und ein zwischen Falsett und normaler Gesangsstimme pendelnder Justin in Höchstform sind die prägenden Elemente auf "Hot Cakes", auf dem viele gute Songs zu finden sind. Nur wer hofft, ein neues „I Believed In A Thing Called Love“ zu erhalten, wird enttäuscht werden. Dafür gibt es ein paar andere schöne Zungenschnalzer. Besonders schön ist die Geschichte zu „She's Just A Girl, Eddie“. Nachdem Drummer Ed Graham von seiner Freundin verlassen wurde, schrieb Justin heimlich den perfekt dazu passenden und aufbauenden Song und überraschte seinen Kollegen damit bei den Bandproben. Dank starker Resonanz der Fans bei Konzerten schaffte es auch „Street Spirit (Fade Out)“ auf das Album. Natürlich wird die künstlerische Qualität von Radiohead bei diesem Cover nicht erreicht, aber die Hardrockversion wirkt alles andere als deplatziert.

Die Rückkehr ist geglückt. The Darkness liefern mit „Hot Cakes“ ordentlich ab, auch wenn der ganze große Hit fehlt. Willkommen zurück, ihr verrückten Paradiesvögel.

Marcel Eike

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