„Ene, Mene, Muh, und raus bist du!“ Auch wenn dieser Auszählreim aus Kindheitstagen mit Sicherheit sehr alt sein dürfte, war er definitiv in diesem Jahr für Geert van der Velde, Mastermind und Kopf von The Black Atlantic, sehr präsent. Zunächst einmal verließen ausnahmslos alle restlichen Mitglieder von The Black Atlantic die Band, unter anderem Schlagzeuger Simon van der Heide und Gitarrist Kim Janssen, um sich zukünftig eigenen musikalischen Projekten zu widmen. Zudem wurde in diesem Jahr auch das Label und Management der Band „Beep! Beep! Back Up The Truck“ dicht gemacht, und als ob das nicht schon längst genug wäre, strich die Bookingagentur Belmont Bookings die Band dann ebenfalls noch aus ihrem Roster.

Während es sich andere Musiker nach einer derartigen Apokalypse wohl mit einer Flasche Jack Daniels unter der Brücke bequem gemacht hätten, steckte Van der Velde den Kopf jedoch nicht in den Sand und veröffentlicht stattdessen unter alt bekanntem Namen völlig überraschend die 3-Song-EP "Enshrine" auf seinem neu gegründeten Label Forage Records. „Haul“, „Enshrine“, und „Amor Fati“ heißen die akustisch und nach Folk klingenden Stücke, die allesamt live in einer Kirche eingespielt wurden und ausnahmslos von van der Veldes Enttäuschungen und Verwirrungen über die Geschehnisse der vergangenen Monate handeln. So singt er im Lied "Enshrine" beispielsweise Zeilen wie „Enshrine These Dreams In A Golden Grave / Forever Carve Their Wane Into The Mountain Face.“, oder in “Amor Fati” Verse wie „Set It All On Fire / And Watch The Flames“. Es sind diese Worte, die die EP wie einen letzten Gruß an alte Tage klingen lassen, aber vor allem auch an eine Befreiung von einer Last, die van der Veelde in den letzten Monaten zu tragen hatte und die er mithilfe dieser Songs nun endlich zurücklassen kann.

“Ene, Mene, Muh, und raus bist du!“ – im Falle von The Black Atlantic kann der Auszählreim also nicht ganz so stehen bleiben, sondern muss nach dieser EP auf jeden Fall noch mit „Raus bist du noch lange nicht.“ ergänzt werden.

Benjamin Schneider

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