Rezension

The Afghan Whigs

Do To The Beast


Highlights: Parked Outside // Algiers // Can Rova // These Sticks
Genre: Grunge // Alternative Rock
Sounds Like: The Twilight Singers // Mark Lanegan

VÖ: 11.04.2014

Musik aus den 90ern. Das ist häufig ein kleines Problem, da man dieses Jahrzehnt in vielen Fällen nicht mit qualitativ hochwertiger Musik, sondern eher mit Trash oder Eurodance konnotiert. Und wenn sich dann mal Bands, die diese Epoche geprägt haben, an eine Reunion machen, dann kommt viel zu oft vollkommen egale Musik heraus, die nur noch von Menschen gehört und gekauft wird, die mit den alten Werken ihre rebellische Phase oder ihren ersten Partner verbinden. The Afghan Whigs sind jedoch ein wenig anders.

Zwar haben Sie sich nie direkt dem Grunge verschrieben, trotzdem hört man eben jenen Einfluss auch 18 Jahre nach dem letzten Album eindeutig heraus. Dabei sind sie, heute wie damals, ein wenig anders als Nirvana, Pearl Jam und Konsorten. The Afghan Whigs lassen in ihrer Musik immer ein wenig Zerbrechlichkeit durchklingen, was sehr stark in Verbindung mit Greg Dullis Stimme steht, sich aber auch auf die hier und da ruhigere Instrumentierung zurückführen lässt. So entstand am Ende eine Mischung aus typischen Grunge-Liedern wie „Parked Outside“ und Liedern wie dem großartigen „Can Rova“, das durch seine einfache, ruhige Art besticht. Am besten fassen lässt sich dies in dem Abschlusslied „These Sticks“, welches sehr ruhig beginnt, um sich kontinuierlich zu steigern und daraufhin auszubrechen.

Damit haben es die Afghan Whigs geschafft, an ihre Erfolge der frühen 90er Jahre anzuknüpfen, ohne dabei von ihrem früher eingeschlagenen Weg abzuweichen. Weder klischeehafte Akustikgitarren, noch zu aggressive Rockelemente. Fast, als wären sie nie weg gewesen.

Lewis Wellbrock

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"Can Rova" im Stream.
"Algiers" im Stream.

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