Rezension

Swans

Leaving Meaning


Highlights: Sunfucker // Cathedrals Of Heaven // My Phantom Limb
Genre: Noise(-rock)
Sounds Like: Crippled Black Phoenix // Mogwai // Godspeed You Black! Emperor // Nick Cave & The Bad Seeds // Einstürzende Neubauten // Slint

VÖ: 25.10.2019

Die Inkarnation von Swans sei aufgelöst, verkündete Michael Gira nach der Tour zu „The Glowing Man“. Drei Jahre ist dies nun her und nicht wenige befürchteten, dass dies auch einer Komplettauflösung (der zweiten nach 1997) der Band gleichkommen könnte. Aber weit gefehlt. Auch wenn Gira mittlerweile 65 geworden ist, ist dies weder Grund zum Aufhören noch zum Leisetreten. „Leaving Meaning“ steht nun in den Läden, Studioalbum Nummer 15, wie üblich von epischer Länge, Breite und Schwere. Anderthalb Stunden nehmen sich Swans dieses Mal für ihre gewohnte repetitive Form der Rockmusik.

Auch wenn in den Credits zu „Leaving Meaning“ beispielsweise mit Ben Frost (und den Hausswolff-Schwestern) Musikschaffende anderer Genres zu finden sind, ist dieses Album unverkennbar Swans. Allerdings liegt hier nicht einfach eine Weiterführung von „The Glowing Man“, „To Be Kind“ oder „The Seer“ vor, sondern ein Werk, welches durchaus überraschend ist. Es dürfte die bisher wohl im Grundtenor ruhigste Swans-Veröffentlichung sein. Nicht wenige der bis zu zehnminütigen Kompositionen wie „It’s Coming It’s Real oder „Cathedrals Of Heaven“ wabern vor sich hin, wirken gar meditativ. Ausbrüche? Ja, die gibt es, allerdings in den dazugehörigen Stücken. Dass einer der Songs einmal aus seinen Leitplanken ausbricht, passiert kaum. Entweder es ist ruhig und melancholisch dahinschwebend – oder eben auf der anderen Seite genau das Gegenteil.

Lärmen könnten und können sie noch immer, die Swans. „Sunfucker“ ist eine herrliche Lärmwand mit psychedelichem Twist zum Ende, während „Some New Things“ sieben Minuten nach vorn rockt. Der Abschluss „My Phantom Limb“ ist wiederum großartig konfus, eine Noise-Orgie sondersgleichen. Mit solchen Stücken schaffen es Gira und Mitstreiter, auch Fans der alten Schule abzuholen, während man in den ruhigen Songs, deren zentrales Element eben Giras Stimme ist, durchaus neue Wege beschreitet.

Klaus Porst

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"it's Coming Its Real"
"Sunfucker"

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