Rezension

Soulwax

From Dewee


Highlights: Missing Wires // Is It Always Binary
Genre: Electro // Electro-Rock
Sounds Like: Justice // Goose

VÖ: 24.03.2017

Endlich! Ein! Neues! Soulwax! Studioalbum! In den letzten zehn Jahren verbrachten die Gebrüder Dewaele mehr Zeit mit Remixen, Soundtracks und der eigenen TV-Show als damit selbst zu komponieren. Für ihr neues Album und die kommenden Konzerte versprechen sie aber Großes. Dafür haben sie gleich drei Schlagzeuger im Gepäck, unter anderem Igor Cavalera von Sepultura.

Nach den ersten Songs der Platte ahnt man, warum drei Schlagzeuger nicht übertrieben, sondern genau richtig sind. Die Beats sind fett. "The Singer Has Become A DeeJay" besteht hauptsächlich aus Rhythmus. In "Is It Always Binary" bekommt das Schlagwerk eine harte Minute Intro, bevor ein trippelnder, programmierter Bass jede Leerstelle des Liedes gekonnt ausfüllt. Zusätzlich gönnt sich das Ende einen heftigen Frequenzfade, der beim Tragen von Kopfhörern für Unwohlsein sorgt. Der diensthabende House-Arzt bescheinigt trotzdem: „Ausgeprägtes Kopfnicken mit zusätzlichem Schultereinsatz ist die minimal mögliche Körperreaktion.“

Die starken Beats stehen aber immer der leichten Stimme von Stephen Dewaele gegenüber. So hat man nicht das Gefühl, in einer wummernden Fabrik zu stehen, sondern vielmehr in einem Cabrio, inklusive V8-Motor, durch eine sonnengebadete Landschaft zu düsen. Der Klang der Synthesizer ist dieses Sonnenbad. Organisch und warm klingt die Sammlung von Vintage-Geräten. Für Techniknerds gibt es eine Liste der verwendeten Instrumente, bei der die Finger jucken und man sabbernd die Augen verdreht. Geiler Scheiß!

Der Arzt empfiehlt weiterhin das Album für die nächste Party, rituelles Zappeln, schnelles Autofahren oder wenn man einfach gute Musik hören will. Am besten laut genießen und mit Freunden dazu abgehen.

Peter Heidelbach

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