Rezension

Soko

Feel Feelings


Highlights: Blasphémie // Oh, To Be A Rainbow! // Hurt Me With Your Ego
Genre: Psychedelic Pop
Sounds Like: Mac DeMarco // Serge Gainsbourg // King Krule

VÖ: 10.07.2020

Vom Alien über die Träumerin zum Regenbogen: SoKo hat nach fünf Jahren Albumpause wieder Musik parat. Die Französin hat ja schon auf ihrem letzten Album den existenziellen Schmerz des Debüts überwunden und sich stattdessen der psychdelischen Transzendenz gewidmet. Auf „Feel Feelings“ geht es zurück in den Körper. Der Enstehungsprozess des Albums ist von einer langen Phase eines selbstauferlegten Zölibats begleitet. Auch deshalb benennt sie ihre Inspiration als „der ganze Sex, den ich nicht haben konnte“.

Musikalische Unterstützung bekam SoKo von einer Reihe von befreundeten Musikern: Dustin Payseur (Beach Fossils), Sean Lennon, James Richardson (MGMT), Colin Caulfield & Andrew Bailey (DIIV) und Meg Duffy (Hand Habits). Als Produzent fungierte Patrick Wimberly (Chairlift) und das Mastering übernahm Chris Coady, dessen Reihe von Arbeiten endlos ist und von TV On The Radio bis Beach House reicht. Diese weitläufige Anzahl von Soundschöpfern sorgt für eine abwechslungsreiche, aber dennoch konsistente Klanglandschaft.

Die Unaufgeregtheit, mit der jeder Song daherkommt, lässt sich im Positiven als entspannend im Negativen als tendenziell belanglos auffassen. Durchbrochen wird dieser Eindruck aber in jedem Fall von SoKos Texten, die weit über das hinausgehen, was man von einem poppigen Sound erwartet: Toxische Beziehungen, sexuelle Selbstermächtigung, befreite Queerness oder krude Scheinheiligkeit spielen genauso eine Rolle wie melancholische Leere. Außerdem fällt ein Regenbogen am Himmel auch nicht auf, weil er sich besonders aufdrängt, sondern weil er einfach da ist – und leuchtet.

Peter Heidelbach

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