Rezension

Snow Patrol

Final Straw


Highlights: Run
Genre: Indie-Rock
Sounds Like: Pete Yorn // Embrace // Bush

VÖ: 24.05.2004

"Herzschmerz" scheinen sich die vier Glasgower zum Thema für ihr drittes Album gemacht zu haben. Gary Lightbody singt mit ruhiger, klarer Stimme von zerbrechenden Beziehungen in einer Weise, die uns aufseufzen lässt und uns die ein oder andere Gänsehaut beschert. Lieder wie das einprägsame "Spitting Games" oder das Schlusslicht "Same" sind einfach zuckersüß. Indie wird hier mit Britpop oder wie in "Wow" oder "Gleaming Auction" mit Grunge-Elementen versehen und "Final Straw" erhält durch seine Vielschichtigkeit eine emotionale Tiefe, deren Höhepunkt wohl eindeutig mit dem fast sechsminütigen, wunderschönen und von Streichern begleiteten "Run" erreicht wird. "Light up, light up/ As if you have a choice/ Even if you cannot hear my voice/ I'll be right beside you dear" und es ist wahrlich als wäre eine innere Wolkendecke aufgebrochen und man würde von Licht durchflutet. Hörte man die erste Hälfte des Albums doch eher ohne ein eindeutiges Highlight zu entdecken und fragte man sich schon ob es möglicherweise ein Fehler war, sich das Album zuzulegen, so möchte man es spätestens jetzt doch nicht wieder hergeben! Mit dem darauffolgenden "Grazed Knees" findet man sich in einer anderen Sphäre wieder. Streicher untermalen wiederum Lightbody's stets gefasste Stimme, wie auch in dem verspielten und faszinierenden "Somewhere A Clock Is Ticking", in dem das Thema Krieg behandelt wird.

Das Album besticht mit seiner Ehrlichkeit und Klarheit. Es hat durchaus das Zeug zu wachsen und bald wird deutlich, dass nicht nur "Run", sondern beispielsweise auch "Wow" oder "Somewhere A Clock Is Ticking" etwas Besonderes sind, so dass sich die Frage, wie viele Hits ein Album braucht, in Wohlgefallen auflöst. Nach seinen beiden weniger erfolgreichen Vorgängern könnte "Final Straw" somit doch noch den Durchbruch für Snow Patrol bedeuten. Ein letzter Strohhalm gewissermaßen!

Christina Kopf

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