Rezension
Small Feet
With Psychic Powers
Highlights: Masquerade // Bad Science // Let The Guys Down
Genre: Folk-Pop // Indie-Folk
Sounds Like: Fleet Foxes // Noah And The Whale // The Shins // Belle And Sebastian
VÖ: 29.03.2019
Vor 10 Jahren war vermutlich die Hochphase des Indie-Folks. Bands wie Fleet Foxes, Noah And The Whale, Bon Iver, Mumford And Sons und so weiter eiferten den Vorreitern des Genres wie Neutral Milk Hotel, Belle And Sebastian oder The Shins nach und veröffentlichten Album um Album. Indie-Folk/Folk-Pop funktionierte gut und war nicht so glatt wie manche aktuellen Veröffentlichungen des Genres.
Natürlich gibt es immer mal wieder Musik, die aus der Zeit fällt oder die problemlos auch in eine andere Epoche passt. Manche Bands sind ihrer Zeit voraus, andere aber kommen Jahre später mit einem alten Konzept um die Ecke. Simon Stålhamrhe wollte eigentlich Leistungssportler werden. Die Karriere des Schweden platzte aufgrund des hohen Leistungsdruck und er lernte seine späteren Mitmusiker Jacob Snavely und Christopher Cantillo kennen und gründete Small Feet. Die Drei veröffentlichten 2013 ihre erste EP, es folgte das Debüt 2015 und mit „All And Everyone“ sogar ein kleiner Hit. Nach dem Erstlingswerk erscheint nun erneut ein schönes Indie-Folk/Folk-Pop-Album. Musikalisch kommt die Platte vermutlich zehn Jahre zu spät, aber es ist eine wirklich schöne Zeitreise ins Jahr 2009.
Der Opener “Let The Guys Down” verbreitet ab der ersten Sekunde einen Gute-Laune-The-Shins-Sound. Das Album ist zwar nicht immer nur leicht und fröhlich, aber fast jeder Song erinnert an ein anderes Stück aus der goldenen Ära. Mastermind und Sänger Simon Stålhamrhe schlägt mal mehr und mal weniger helle Töne und Gitarren an. Manche Lieder klingen so, als könnten sie sich problemlos auf einer älteren Fleet-Foxes-EP versteckt haben.
Mit Blick auf die Tracklist wird unter dem Titel „Drömsekvens“ vergeblich ein etwas andere Stück auf Schwedisch erwartet – es ist jedoch nur ein kurzer, sphärischer Instrumentalteil, der klingt als würde er einen Bruch auf dem Album einleiten, danach geht es aber wie gewohnt weiter. Insgesamt hinterlässt „With Psychic Powers“ einen sehr runden Eindruck und ein paar Songs stechen positiv hervor, allen voran das wunderbare „Masquerade“. Ein gefälliges Album, welches die Frage hinterlässt, ob ein 2009 Indie-Folk-Pop-Sound bereits Retro ist.
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