Rezension

Seekae

The Worry


Highlights: Test & Recognise // Boys // The Worry
Genre: Electronica // Indiepop
Sounds Like: The/Das // SBTRKT // Banks

VÖ: 12.09.2014

Seekae beschreiten mit ihrem dritten Studioalbum „The Worry“ gänzlich neue Wege. Ja, man könnte fast sagen, das Trio aus Sydney hat seine Stimme gefunden. Standen bislang ambientartige Instrumentals auf dem Programm, taucht nun mit den von Frontman Alex Cameron beigesteuerten Vocals eine ganz neue Facette auf. Die Songs auf „The Worry“ sind klarer und zugänglicher als alles, was man bisher von den Australiern gehört hat – und behalten trotz dieser Drift in Richtung Pop ihre Seele.

In den ersten Sekunden des Albums rechnet man mit einem dirty Rapstück, dann schiebt sich allerdings eine sphärische Keyboard-Melodie über das einleitende Sample und verkehrt den Track so in sein Gegenteil. Das darauffolgende „Another“ würde sich dann auch in jedes James-Blake-Album nahtlos einfügen und mit „Hands“ geht die Reise weiter gen betanzbare Keller und Lagerhallen dieser Welt. Diese Wandelbarkeit sorgt dafür, dass sich „The Worry“ auch nach dem siebten Durchgang anhört wie frisch aus dem Presswerk – und die richtigen Hits haben wir noch gar nicht erwähnt. Beispielsweise das titelgebende Stück, das auch Camerons Aussage, man wollte hier nicht lediglich Instrumentalstücke mit ein paar Vocals aufhübschen, sondern diese beiden Elemente schon beim Songwriting organisch zusammenwachsen lassen, sehr gut belegt. Die Lyrics bilden hier in ihrer Reduziertheit vielmehr ganz bescheiden den Hintergrund für Beats, Klicks und Synths. Es fällt leicht, Camerons Stimme schon nach kurzer Zeit nicht mehr als solche, sondern als ein weiteres gleichberechtigtes Instrument, neben Computer und Keyboard, wahrzunehmen.

So kann man „The Worry“ auch als Synthese der Grundfrage von Seekae, nämlich die, ob man sich wie eine Band oder wie ein Computer anhören will, sehen. Die einfache Antwort: Beides!

Christoph Herzog

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