Rezension

SDNMT

The Goal Is To Make The Animals Happy


Highlights: 26/20 (SOL Where Is It?) // Waking The Forest // Time Is On My Zeit
Genre: Electropostrock
Sounds Like: Sometree // Mogwai // The Whitest Boy Alive

VÖ: 28.09.2007

Um die Tierfreunde und Peta-Aktivisten unter den Lesern zu beruhigen, sei eines vorweggenommen, der Rezensent hat sich entschlossen, auf Tierversuche zu verzichten. So wird die Frage vorerst unbeantwortet bleiben, ob die Platte ihr im Titel proklamiertes Ziel erreichen wird.

Postrock ist Veränderung. Aus schüchternen Gitarrenläufen wachsen meterhohe Soundwände. Das Schlagzeug erklimmt diese mühelos und triumphiert am Gipfel in einem Vulkanausbruch. Eine ständige Berg- und Talfahrt in den Klanglandschaften, die stets von seidenen Fäden zu einer Seilschaft zusammengehalten werden. Auch auf „The Goal Is To Make The Animals Happy“ findet man dieses Netz aus Fäden, das den Hörer sanft auffängt und auf dem man sich wie auf einer Hängematte liegend in die abwechslungsreiche und experimentelle Klangwelt Seidenmatts entführen lassen kann. Bei „26/20 (SOL Where Is It?)“, bietet sich nach dem vorsichtigen Aufstieg des Schlagzeugs ein erster Blick in die blühende Klanglandschaft SDNMTs.

Auch im weiteren Verlauf führen die Irrungen und Wirrungen SDNMT von Elektrogeplucker in einen fast reinrassigen Indierocksong wie bei „Sho Ryu Sdnmt“. Auf der anderen Seite gehen die aufblitzenden Popmelodien in Noiseeskapaden unter, um dann wieder kurz darauf nach Luft zu schnappen. Aus sanften Schlagzeug- und Gitarrenklängen, die an Sometree erinnern, entwickelt sich bei „Still A Cool Pair Of Kicks“ langsam ein tanzbarer Song im Stile von The Whitest Boy Alive. Auch der auf der Platte nur selten erscheinende Gesang bettet sich sanft als weiteres Instrument in die Songstrukturen ein, als bestes Beispiel dient hier „Waking The Forest“. Entlassen wird der Hörer vom ambienten „G.ranulat U.nd Z.ehren, Y.all“ das, mit verschiedensten elektronischen Samples gespickt, eine ganz eigene Atmosphäre schafft.

Ob Tiere beim Hören der Platte ein warmes Glücksgefühl durchströmt, konnte nun noch immer nicht nachgewiesen werden. Sicher ist aber, dass jedes Herrchen und Weibchen nach dem letzten Song mit einem Lächeln auf dem Mund zufrieden am Kamin einschlummert.

Thomas Raich

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