Rezension
Say Anything
In Defense Of The Genre
Highlights: No Soul // Shiksa (Girlfriend) // Retarded In Love // The World You Wield // Vexed
Genre: Power-Pop // Indie // Pop-Punk
Sounds Like: Jimmy Eat World // Pinback // Nada Surf
VÖ: 29.02.2008
Dinge, die einem zu 99% aller Doppelalben spontan einfallen: Überflüssige Stücke, eine viel zu lange Spielzeit und vor allem dafür noch ein unverschämt hoher Preis. Letzteres kann von "In Defense Of The Genre", dem dritten Studioalbum der sechs Angelinos, nun wirklich nicht behauptet werden - der Rest leider schon. 27 Stücke für 13€ - ein schlechtes Geschäft ist das wirklich nicht, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Band mit "..Is A Real Boy" ein Album an den Mann brachte, das dem ganzen Genre neuen Glanz verlieh - zugegebenermaßen von mir damals unterschätzt. Aber alles der Reihe nach.
Max Bemis und Band machen zu Beginn der ersten der zwei CDs genau da weiter, wo sie vor 2 1/2 Jahren aufgehört haben. Allein das verheißungsvolle, gesprochene Intro von "Skinny Mean Man" macht klar deutlich, warum Say Anything mehr als eine 0/8/15-Pop-Punk-Band sind: "I know you love how I make it all go away: all the joy, all the pain, all thoughts in your brain. For the price of your soul, I will hold your heart in my talons. For three summers straight you've been my sweet eye candy; and no one will ever, ever, take you away from me." - ebenso das darauf folgende, mit vielen Tempowechseln gespickte Lied. Zum Glück sind Songs auf diesem Niveau in großer Anzahl vorhanden - bald drei Hände voll - womit wir wieder beim Problem Doppel-CD wären: Trotz einer ellenlangen Liste von hervorzuhebenden Stücken ist die Hälfte der Spielzeit unnötig, da kann auch ein umwerfend schönes "Retarded In Love" nichts dran rütteln, lyrisch - in typischer Say Anything-Manier - gerade raus: "I'm right here and I must admit I've been pining for you. You're my wish when I touch myself. I am conjuring you from when we talk all night and the minutes are free. I just hope when I cast my spell you'll be falling for me."
Bei all den tollen Songs wünscht man sich doch des öfteren eine um Weiten selektiertere Tracklist. Ich bin sicherlich nicht der einzige, der sich da selbst einmal zum absoluten Bandoberhaupt ernannt und ein wenig gebastelt hat... Achtung! die folgende Tracklist ist vom Autor frei erfunden:
01. Skinny, Mean Man 02. No Soul 03. The Truth Is, You Should Lie With Me 04. The Church Channel 05. Shiksa (Girlfriend) 06. Spores 07. Baby Girl, I'm A Blur 08. Hangover Song 09. Retarded In Love 10. People Like You Are The Reason 11. An Insult To The Dead 12. The Word You Wield 13. Vexed 14. Goodbye Young Tutor, You've Now Outgrown MeIn diesem Fall hätte "In Defense Of The Genre" von mir bestimmt 0.5 Punkte mehr erhalten, bei anderen vielleicht einen ganzen weniger. Ist es nicht so, dass sowieso jeder andere Highlights hat? Ja, vielleicht ist das auch der Grund, warum Doppelalben überhaupt entstehen.
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