Rezension

Sacred Paws

Run Around The Sun


Highlights: Life´s Too Short // What´s So Wrong // Almost It
Genre: Indie Pop
Sounds Like: Golden Grrrls // The Raincoats

VÖ: 31.05.2019

„Die unaufgeregte Leichtigkeit des Seins“ – so könnte der Titel jenes Films heißen, dessen Soundtrack Sacred Paws mit „Run Around The Sun“ veröffentlichen. Nun, dieser Streifen müsste leider noch abgedreht werden, die Bewegtbilder der beiden vorab veröffentlichten Songs geben aber durchaus gute visuelle Impressionen: wippende Hüften, wehende Haare und witzige Sonnenbrillen! Sacred Paws lösen mit ihrer zweiten Platte ein, was sie mit ihrer ersten versprachen: Sie bringen Körper und Gemüt zum Schwingen!

In der deutschen Musiklandschaft gilt das Duo, bestehend aus Rachel Aggs (Gitarre, Gesang) und Eilidh Rodgers (Drums, Gesang), bisher noch als Geheimtipp. In Schottland, am Hauptort ihres Schaffens, haben sie sich hingegen schon als der neue heiße Scheiß etabliert: Sie veröffentlichen auf Mogwais Label Rock Action Records, ihr Debüt „Strike A Match“ (2017) wurde in den Abbey Road Studios aufgenommen und flux mit dem SAY-Award für das Beste Schottische Album des Jahres ausgezeichnet. Ganz schön viele Lorbeeren für eine junge Band. Eine hohe Erwartungshaltung kann da durchaus auch Druck mit sich bringen, doch davon ist der Platte glücklicherweise nichts anzuhören. Sacred Paws machen authentisch eine Gelassenheit vor, welche sie selbst in „Life´s Too Short“ besingen: „I don’t know what you want // and I don’t care // life’s too short.“

Die verspielten, twangenden Gitarren – Aggs eingängige Melodien sind meist flott, unverzerrt und hoch – werden begleitet von Rodgers leichtfüßigen Up-Tempo-Beats und dem unaufgeregten Gesang beider. Ergänzt wird der Sound durch verschiedentlich eingebundene Blechblas-Instrumente, wie etwa in „Almost It“, „Life´s Too Short“ und „Write This Down“, welche den Songs mehr Fülle verleihen. Sacred Paws lassen große Beziehungsthemen so federleicht klingen.

Auch wenn die Songs nach einer Weile etwas eintönig wirken mögen, ist das nicht weiter schlimm, wenn vor dem inneren Auge ein heiterer Film ablaufen kann. Und wenn „Run Around The Sun“ eines kann, ist es den Hörer/innen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern und eine filmreife Leichtigkeit in die Herzen aller Indie-Pop-Liebhaber/innen zu spielen.

Mit Sacred Paws dem Sommer entgegen oder zumindest der Sonne hinterher tanzen!

Nicole Dannheisig

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