Rezension
Röyksopp
The Inevitable End
Highlights: You Know I Have To Go // Rong // Compulsion
Genre: Elektropop // Ambient
Sounds Like: Rangleklods // Bodi Bill // Robyn
VÖ: 14.11.2014
Man könnte meinen, Röyksopp seien momentan geradezu im Kreativitätsrausch. Nachdem die Releases nach dem viel gelobten Klassiker „Melody A.M.“ eher spärlich ausfielen – gerade einmal drei weitere Studioalben seit 2001 – legen sie nun mit „The Inevitable End“ gleich ihr zweites Album innerhalb von sechs Monaten vor. Das erste Röyksopp-Album dieses Jahres war die schöne Kollaboration mit der skandinavischen Pop-Legende Robyn. Und handelte es sich bei „Do It Again“ noch um ein Mini-Album mit gerade einmal fünf, wenn auch recht extensiven Titeln, so fällt „The Inevitable End“ allein schon durch seinen immensen Umfang auf.
Bisher schafften es die beiden Elektro-Superstars Svein Berge und Torbjørn Brundtland aus Tromsø, mit jedem Album eine ganz neue Klangwelt zu entwerfen und sich so ständig zu erneuern. Nachdem ihr Stil in der Vergangenheit schon von pop-lastig über experimentell bis hin zu eher introvertierten Tönen pendelte, könnte die neue Veröffentlichung als Synthese und vorläufiger Höhepunkt dieser Entwicklung gesehen werden. Dabei verfolgen Röyksopp auch weiterhin einen Pop-Ansatz von elektronischer Musik. Der Fokus liegt bei den meisten Titeln klar auf den Textinhalten, was – wie Svein bekundet – eine Folge der engen Zusammenarbeit mit Robyn beim Songschreiben sein könnte. Die Gesangsbeiträge kommen wieder von einer Vielzahl unterschiedlicher Künstler/innen. Hier bestechen vor allem Jamie Irrepressible, der gleich vier Songs seine Stimme leiht, Susanne Sundfør im flotten und zugleich recht abgründigen „Save Me“, sowie natürlich Robyn.
Ob der vielsagende Albumtitel auf das unabwendbare Ende Röyksopps hinweist? Wohl kaum, auch wenn sie in Interviews immer wieder betonen, dass dies wohl ihre letzte Veröffentlichung im Albumformat sei. In Zukunft wollen Röyksopp neue, experimentellere Wege ausprobieren, ihre Musik mit anderen zu teilen – auch wenn bis dato noch völlig unklar ist, wie dies dann konkret geschehen soll. Auf jeden Fall zeigt „The Inevitable End“, dass Berge und Brundtland noch einige Ideen in petto haben, die sie der Welt in hoffentlich absehbarer Zeit in welcher Form auch immer zu offenbaren gedenken.
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